Kein Unterschied

HAMBURG/BITBURG. Als wir am zweiten Tag die Helmut-Schmidt-Universität besuchten, waren wir vier Mädchen neugierig, etwas über die Möglichkeit und die Stellung der Frau innerhalb der Bundeswehr zu erfahren.

Während eines Briefings informierte uns die Studentin Oberfähnrich Anne Heuer über ihren Werdegang und ihre Erfahrungen bei der Bundeswehr. Männer hätten schon lange kein Problem mehr damit, dass nun auch Frauen alle Laufbahnen innerhalb der Bundeswehr offen stehen. Die Klage einer jungen Elektrikerin hatte im Jahr 2000 den Stein ins Rollen gebracht. Der Europäische Gerichtshof habe entschieden, dass der allgemeine Ausschluss von Frauen vom Dienst an der Waffe nicht mit dem Recht der Europäischen Gemeinschaft in Einklang steht. Am 2. Januar trat dieser Beschluss in Kraft, und seitdem haben Frauen die Möglichkeit in allen Bereichen der Streitkräfte ihren Dienst zu leisten, egal ob als Offizier auf einem U-Boot, als Fallschirmjägerin oder auch Pilotin. Momentan dienten in den Laufbahngruppen der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften ungefähr 9000 Soldatinnen. Die Bundeswehr rechne damit, dass sich ihr Anteil an der aktuellen Gesamtzahl von 200 000 Berufs- und Zeitsoldaten langsam aber stetig erhöhen werde und sich vermutlich langfristig bei etwa zehn Prozent einpendeln werde. Die Soldatinnen legten selbst größten Wert auf Gleichberechtigung und lehnten jede unberechtigte Vergünstigung strikt ab. Sie würden nach den gleichen Kriterien geprüft, ausgebildet, befördert und besoldet wie ihre männlichen Kollegen mit gleicher Qualifikation, Ausbildung und Tätigkeit. Es hätte sich außerdem gezeigt, dass sich Frauen sehr bewusst für den militärischen Beruf entscheiden und als Soldatinnen das Betriebsklima in den Truppen und Dienststellen sehr positiv beeinflussen. Anne Heuer hat ihre Ausbildungszeit auf der Gorch Fock in besonders guter Erinnerung. Sandra Stalpes, MSS 11, St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg

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