Kuppel und Gedenken

PRÜM/BERLIN. Berlin – ein Wort voller Verheißungen. Der Ort, an dem wir die nächsten vier Tage gemeinsam verbringen werden. Wir, elf Acht- und Neuntklässler des Vinzenz-von-Paul-Gymnasiums aus Niederprüm, wurden von unserem Schulleiter, Pater Heinzen sowie Frau Groß begleitet.

Unser Programm ist bunt - neben Kultur und Sightseeing wird auch das Shoppen nicht zu kurz kommen. Als wir aus dem Zug am bekannten Bahnhof Zoo steigen, schlägt uns die stickigschwüle Berliner Stadtluft entgegen, die jedoch bald vom ersten Regen wieder rein gewaschen wird. Am ersten Abend schon touren wir mit der Buslinie 100 durch Berlin, bestaunen die vielen großartigen oder auch weniger schönen Bauten, von denen wir einige bald kennen lernen werden. Nach einer kurzen Nacht müssen wir schon früh am nächsten Morgen aufstehen. Frühstück, um neun Uhr geht es in die Stadt, um elf ist der erste fixe Termin. Ein Besuch im "Doku-Zentrum Berliner Mauer". Hier geht es vor allem und die Berliner Nachkriegszeit, darum, wie die Menschen "mit" der Mauer gelebt haben. Beim Doku-Zentrum befinden sich eine Gedenkstätte und die "Kapelle der Versöhnung", an beiden Orten erinnern wir uns noch einmal kurz an all das, was vor nicht einmal 50 Jahren an der Berliner Mauer geschehen ist. Kein anderer Ort, den wir besuchen werden, ist gleichzeitig so stark mit Hoffnungen und Enttäuschungen verbunden. Nachmittags um halb fünf werden wir durch die Freiluftausstellung der Stiftung "Topographie des Terrors" geführt, die Sonne lacht - unpassenderweise, angesichts der Gräueltaten, von denen wir hier erfahren. Die Fakten um die Behandlung der Menschen unter dem Nazi-Regime schlagen uns allen aufs Gemüt, so dass wir froh sind, als wir uns endlich auf den Weg zum Potsdamer Platz machen, wo wir in den Arkaden shoppen dürfen. Wieder kehren wir spät in die Jugendherberge zurück, wieder wird die Nacht fast zum Tag und wieder beginnt der nächste Morgen mit viel Koffein. Nach dem Frühstück am dritten Tag in Berlin besuchen wir das Regierungsviertel und gehen zum Deutschen Dom. Um ein Uhr beginnt dort unsere Führung durch die neue Ausstellung zur Parlamentarismusgeschichte. Wir erfahren von den ersten Versuchen, ein Parlament zu gründen, von den ersten funktionierenden Parlamenten, von den Fehlschlägen, von Kaisern und Kanzlern. Als wir nach einer Stunde entlassen werden, schwirren unsere Köpfe. Um vier Uhr, nach einer weiteren kurzen Shoppingtour, steht ein kleiner Vortrag auf der Besuchertribüne des Plenarsaals des Bundestages auf dem Programm. Ein Highlight. Auch der Besuch der Kuppel über dem Bundestag ist nicht zu verachten, die Aussicht von dort oben ist grandios. Am Abend wartet ein weiterer Höhepunkt auf uns - das KaDeWe. Hier verbringen wir beinahe zweieinhalb Stunden. In Europas größtem Warenhaus gibt es unendlich viel zu sehen, zu erfahren, zu staunen. Im KaDeWe könnte man Tage verbummeln, ohne zu merken wie die Zeit vergeht. Unseren letzten Tag in Berlin beginnen wir mit einem kurzen Wortgottesdienst. Nach dem Frühstück werden die Koffer gepackt; um zwei Uhr fährt unser Zug Richtung Heimat, die zwei Stunden, die uns noch bis zur Abfahrt bleiben, verbummeln wir wieder am und um den Bahnhof Zoo. Als wir in die Bahn steigen, unsere Koffer hinter uns herschleppend, verabschieden wir uns leise von unserer Hauptstadt... "BBB" - Bye, Bye, Berlin. Mirjam Eiswirth, Klasse 9a, Vinzenz-von-Paul-Gymnasium Niederprüm

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