"Lehrjahre sind Herrenjahre" - Glosse zum Thema Ausbildung

Trier · Jedem hier im Lande ist bekannt: Um eine gut bezahlte Fachkraft zu werden, darf man erst einmal eine kurzweilige Ausbildung anfangen. So fing ich eine Lehre als Tischler an, um eines Tages auch zu den Topverdienern zu gehören.

Hierzulande dauert eine solche Ausbildung drei Jahre und beinhaltet überwiegend die hoch motivierenden Tätigkeiten der Instandsetzung der Werkstatt. So muss ich den Besen schwingen, um ja jedes Staubkorn von einer Ecke in die nächste zu wirbeln. Ein wenig Abwechslung erhalte ich, wenn ich im Lager Werkstoffe wie federleichte Holzbohlen und Spanplatten von A nach B räume und einige Tage später wieder zurück nach Punkt A. Natürlich ist dies nicht der einzige Zeitvertreib, sondern je nach Kehrjahr muss ich ein- bis zweimal zur Berufsschule pilgern, um dort den überarbeiteten Paukern auf der Nase herumzutanzen. So sind die Lehrjahre letztendlich ein gemütlicher Zeitvertreib - quasi so als Hobby nebenbei - und dafür bekomme ich auch noch so viel Lohn. Liebe Grüße, euer Staubfeger! Julian Thielen, Klasse Tischler F1, BBS Gewerbe und Technik Trier

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