Stress statt Besinnung

WITTLICH. Viele Umfragen kommen zu dem Ergebnis, dass Weihnachten für manche Menschen seine wahre Bedeutung verloren hat. Die Vorweihnachtszeit wird oft durch Geschenke-Einkauf, Weihnachtsfeiern, Einladungen und durch die Planung des Festessens mit Stress verbunden.

Bummelt man in der Adventszeit gemütlich durch die Stadt, sieht man meist nur gehetzte, genervte und schlecht gelaunte Fußgänger. Alles dreht sich um Geschenke und Einkäufe, welche noch unbedingt für Familie und Freunde vor dem Fest besorgt werden müssen. Nun stellt sich die Frage, ob den Menschen die tatsächliche Bedeutung von Weihnachten noch bewusst ist, oder ob die Geschenke zu diesem Fest den höheren Stellenwert eingenommen haben. Die meisten Kinder freuen sich riesig auf die Weihnachtsgeschenke, doch wissen sie auch den Grund dafür? Schon im Kindergarten und in der Grundschule wird ihnen pädagogisch gekonnt die Weihnachtsgeschichte näher gebracht. In der Vorweihnachtszeit konzentrieren sich die Lehrer und das Kindergartenpersonal besonders auf die besinnliche Zeit und versuchen, die Geschehnisse der Geburt des Jesus von Nazareth den Sprösslingen zu erläutern. Bei einer Umfrage auf dem Wittlicher Weihnachtsmarkt meinte Kathrin (17): "Ich möchte demnächst aus der Kirche austreten, aber Weihnachten trotzdem wegen der Geschenke weiterhin feiern." Andere wiederum bezeichnen Weihnachten als "das Fest der Liebe". Sebastian (19) sagt: "Ich finde dieses Fest sehr wichtig. Die ganze Familie kommt zusammen, und es herrscht eine feierliche Stimmung." Die Dekoration spielt bei den meisten Befragten auch eine große Rolle, der Weihnachtsbaum und die Krippe dürfen keinesfalls fehlen. Heutzutage wird demnach die Adventszeit mit vielen unterschiedlichen Dingen assoziiert - leider oft auch mit Stress. Man stellt sich viele Fragen: Habe ich alle Geschenke besorgt? Habe ich etwas vergessen? Welche Zutaten muss ich für das Weihnachtsessen besorgen? Kurz gesagt: Alles muss perfekt geplant sein. Da ist es doch viel hilfreicher, wenn man schon Wochen vorher mit den Einkäufen beginnt und somit gelassen den Weihnachtstagen entgegensehen kann. Gesundheit und eine intakte Familie sollten viel mehr den wahren Sinn des Weihnachtsfestes widerspiegeln. Die Geschenke an die Angehörigen und Freunde sollten lediglich ein Ausdruck von Freude und Dankbarkeit sein, jedoch keinesfalls eine belastende Pflicht. Maike Stoffel, MSS 12, Deutsch-Leistungskurs, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich

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