Von Arbeitstisch bis Zimmertür

TRIER. Jeden Morgen, wenn wir die Zeitung öffnen, kommen uns massenhaft Werbungen von Möbelhäusern entgegen. Möbeldiscounter boomen mit Jahresumsätzen im zweistelligen Milliardenbereich. Doch wie werden heutzutage Möbel hergestellt? Haben Maschinen den Beruf des Schreiners ersetzt oder nur verändert? Brauchen wir die Schreiner noch, oder ist es ein Beruf ohne Zukunft?

Die großen Möbelgeschäfte profitieren heutzutage von der Schnelligkeit und der Perfektion der Maschinen. Die früher oft tagelangen Handarbeiten zum Herstellen von Möbeln wie Schränken, Tischen oder Stühlen schafft eine Maschine in nur wenigen Stunden. Außerdem sind die von der Maschine gefertigten Möbel oft billiger und genauer. Dies bedeutet, dass in den Möbelfabriken weniger Arbeitskräfte benötigt werden. Sie werden meistens nur noch zur Überwachung der kontinuierlich arbeitenden Maschinen eingesetzt. Bei Ikea, dem heute größten Möbel-Einzelhandels-Unternehmen der Welt, wurde zum Beispiel die Idee, Möbel zum Selbstaufbau billig herzustellen und zu verkaufen, durch die voranschreitende technische Entwicklung günstig beeinflusst. Von den 70 000 Mitarbeitern arbeiten nur noch wenige in der Produktion als Schreiner. Somit stellt sich die Frage, ob sich der Beruf des Schreiners ,,überlebt" hat. Zwar dauert die Herstellung der Möbel länger von Hand als mit den Maschinen, doch steckt in der Handarbeit mehr "Liebe und Zuneigung" als in den Arbeiten der "gefühllosen" Maschinen. Auch deswegen gehen die Kunden, die etwas von Handwerk verstehen und diese Kunst schätzen, lieber zu den von Hand arbeitenden Schreinern, weil diese auch individuellen Wünschen der Kunden nachgehen können. Deshalb auch der Werbespruch eines Schreiners in der Umgebung: "Von Arbeitstisch bis Zimmertür! Für jeden was dabei." Mit diesem Slogan werden Kunden angezogen, die ihre eigenen Vorstellungen haben. Diese werden im Detail mit den Schreinern besprochen und verbessert, was auch die Kunden dem Laden hoch anrechnen. Wie ein Schreiner in seinem Metier aufblüht, ist begeisternd anzusehen. Die Schnitzkünste an Schränken oder Tischen sind bewundernswert. Der Beruf des Schreiners scheint sich wohl mehr in die künstlerische Richtung auszuweiten und verliert immer mehr seinen funktionellen Charakter von früher, als man die Möbel noch von Hand produzierte, weil man sie brauchte, sie aber nicht anders herstellen konnte. Denn diese Funktion wird von den fabrikmäßig arbeitenden Möbelherstellern übernommen. Die Arbeiten von Schreinern werden mittlerweile eigentlich nur zum Herstellen von Einzelteilen, die man nicht in Möbelhäusern bekommt, benötigt. Der früher oft aufgesuchte Beruf des Schreiners ist heute zu einem großen Teil von Maschinen ersetzt, weil diese schneller und vor allem günstiger arbeiten. Benedikt Kramp, Fabian Mohsmann, Sascha Janitzki, Klasse 9e des Gymnasiums Saarburg

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