Von der krächzenden Walze zur Mini-Disc

WITTLICH. Die Geschichte der Unterhaltungs-Industrie reicht schon viele Jahrzehnte zurück. Nachdem es Thomas Alva Edison 1877 zum ersten Mal gelungen war, Schall aufzuzeichnen und wiederzugeben, wurden viele Geräte zur Tonaufzeichnung erfunden.

Alexander Graham Bell entwickelte eine Wachswalze, um Töne aufzuzeichnen. Die Aufnahme erfolgte über einen Trichter, der den Schall auf eine Membran leitet, die einen Stift auf eine rotierende Walze "schreibt". Zur Wiedergabe wurde die rotierende Wachswalze mit einem abgerundeten Diamanten oder Glasball abgetastet. 1887 meldete Emil Berliner sein Grammophon in Washington zum Patent an. Auf dem Plattenteller drehte sich die erste Schallplatte aus Schellack. 1896 baute der dänische Ingenieur Valdemar Paulsen die ersten funktionsfähigen Magnettongeräte. Als Tonträger verwendete er auf Spulen gewickeltes Stahlband, Stahldraht und sogar beschichtete Stahlplatten. Geeignete Verstärker kamen in Reichweite, als 1910 der Österreicher Robert von Lieben die Verstärkerröhre zur Praxisreife entwickelte. Ende der 20er Jahre arbeitete der deutsche Chemiker Curt Stille an einem Stahlbandgerät als Tongeber für den Tonfilm. Der in Dresden lebende Österreicher Fritz Pfleumer stellte das erste Tonband her. 1932 konnte er den Elektrokonzern AEG für seine Erfindung gewinnen. Ein sehr wichtiger Beitrag, der eine grundlegende Verbesserung der Schallaufzeichnung brachte, war die 1940 von Walter Weber entdeckte Hochfrequenzvormagnetisierung. Heimtonbandgeräte brachte AEG 1952 auf den Markt. Im Jahre 1955 war die Firma Grundig der weltweit größte Produzent. Als 1962 von Philips die Compact-Kassette auf den Markt gebracht wurde, erlosch das Interesse an den doch recht schweren und kompliziert zu bedienenden Tonbandgeräten sehr schnell. Die Geschichte der Tonträger Die MC (Audiokassette): 1963 wird der Nachfolger der LP geboren - die MC. Das erste portable Magnetband, welches damals eine bessere Qualität als die LP hatte. Seit 1979 ist sie im Walkman im Einsatz. Die VHS-Videokassette: Seit 1976 wird dem Menschen auch etwas für das Auge geboten - die VHS. Die VHS ist das erste analoge Speichermedium für Filme. Der erste Videorecorder kam schon 1957 raus. Seit 1957 gab es viele Formate; VHS wurde Standard. Die CD (Compact-Disc): 1982 gelang es, den ersten digitalen und optischen Massenspeicher herzustellen. Die Compact- Disc ist 1000 Mal wiederbeschreibbar. Die MD (Mini-Disc): 1993 wurde die Mini-Disc, ein magneto- optischer Massenspeicher, entwickelt. Damit konnte man erstmals Musik aufnehmen. Die DVD: 1996 gelang es den bisher leistungsfähigsten Tonträger zu bauen - die DVD. Sie kann Filme in bester Qualität wiedergeben. Seit 1997 gibt es den DVD-Player im Handel. Der heutige Musikmarkt: Auf dem heutigen Musikmarkt tummeln sich viele verschiedene Musikträger. Einige von ihnen sind in ihren Umsatzzahlen rückläufig. Während 1994 noch über 40 Millionen Singles verkauft wurden, wanderten 2003 nur noch 24 Millionen über die Ladentische. Noch stärker ist der Rückgang bei Musikkassetten. DVD-Musikvideos wurden 1994 noch nicht sehr häufig verkauft, doch 2003 stieg ihre Verkaufszahl auf 7,9 Millionen. Insgesamt wurden im Jahre 1994 246,5 Millionen Tonträger verkauft, aber 2003 gingen die Verkäufe auf 183,2 Millionen zurück. Verantwortlich dafür ist die große Zahl illegaler Privatkopien. Der Wert der Kopien durch Internet- oder Schulhofpiraterie beläuft sich pro Jahr auf etwa 5800 Millionen Euro. Julia Marx, Patrick Nonnweiler, Klasse 8d der Realschule Wittlich

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