Das Budget und der Stil des Hochzeitspaares bestimmten die Art und vor allem das Ausmaß der Dekoration. Verzichten darf man laut Böhm jedoch auch bei kleinem Budget nicht auf die Tischdekoration: „Es soll ja behaglich sein.“

Derzeit sind natürliche und weniger kitschige Dekorationen beliebt. Statt eines knalligen Rots sorgen nach Ansicht der Trendexperten gedeckte Pastell- und Lila-Töne eher für ein anspruchsvolles Ambiente. „Diese Farben bringen die gewünschte harmonische, liebevolle und unbeschwerte Stimmung mit sich“, erläutert Manfred Hoffmann, Trendexperte des Fachverbandes Deutscher Floristen (FDF) in Gelsenkirchen. Und Semling sagt: „Die Dekoration ist zwar romantisch, aber trotzdem natürlich und schlicht.“

Blüten in diesen Farben werden kombiniert mit frischem Moos, Papierstreifen oder zur Jahreszeit passenden Naturalien, wie Nüsse im Herbst oder Federn im Frühling. Der Floristenverband kombiniert in Anschauungsmodellen hauchdünnen Filz und weißlich gezuckerte Beeren mit diversen weißen Blumen.

„Am besten überlegt man sich vorher: Welches Budget habe ich? Wo möchte ich unbedingt Blumen haben? In welchem Stil heirate ich?“, rät Hoffmann. Wenn es das Budget zulässt, hilft ein Beratungstermin beim Floristen bei der Auswahl der Blumendekoration. Paare, die die Dekoration selbst organisieren, erleichtern sich die Zusammenstellung, wenn sie ein einheitliches Farbthema wählen.

Eine Dekoration wirkt laut Böhm harmonisch, wenn ihre Elemente aus einer Farbfamilie stammen, also es sich etwa um eine Kombination verschiedener Pinktöne handelt. Das Blumenbüro Holland hat Blüten verschiedenster Pflanzen in diesem Farbspektrum eng gebunden in blaue Kaffeetassen als Vasenersatz gesteckt.

Auch der Ort der Feier sollte im Bezug auf die Dekoration angeschaut werden: Womit sind etwa die Stühle der Feier bezogen? Ist das Dekor nicht ansprechend, können Hussen für die Stühle genäht, gekauft oder gemietet werden. Alternativ dekorierte Semling für ein Paar Stühle mit weißem Tüll, der über die Lehne gebunden an der Rückseite bis zum Boden hing. In den Knoten steckte sie eine Rose.

Steht dem Brautpaar nur ein geringes Budget für die Dekoration der Hochzeitsfeier zur Verfügung, können auch Einladungskarten, Tischkärtchen oder Girlanden selbst gemacht werden. „Wie professionell das ist, ist fast egal“, sagt Semling. Nicht nur viel Zeit, sondern an der Tafel auch Platz sparen etwa Namenslisten in einem Bilderrahmen, der mitten auf dem Tisch steht. So kann man an kleinen Tischen anzeigen, wer hier sitzt. Ungeeignet ist dies für größere Tafeln, wo man anzeigen will, wer auf einem bestimmten Stuhl sitzen soll.

Besonders geldsparend sind Dekorationselemente wie Streublumen oder Glitter. „Glitter-Streu ist ganz dankbar und sehr günstig. Wenn es glitzert, wirkt alles gleich sehr festlich.“ Doch Vorsicht vor zu viel des kleinteiligen Materials. Denn das kann leicht kitschig wirken - und Glitzer bleibt gerne überall haften, auch an den Kleidern der Gäste. Daher sollte dieses nur in Maßen, in der Tischmitte und nicht direkt um die Teller verstreut werden. Eine Alternative ist Dekosand oder kleine weiße Kügelchen, die in kleinen Häufchen über den Tisch verteilt werden.

Typische Fehler bei der Dekoration sind zu wuchtige Gestecke und Kerzen, die so hoch sind, dass sich gegenübersitzende Gäste nicht in die Augen schauen können. Flachere und dafür umso größere Gestecke bei gleichem Einsatz von Blumen und für die Höhe nur recht dünne Kerzen füllen den Tisch ebenso aus, wie die Floristen vom Fachverband Deutscher Floristen und Blumenbüro Holland etwa vormachen. Dekoriert man selbst, sollte die Dekoration vorher an einem Beispieltisch ausprobiert werden, sonst kommt man unter Umständen beim Dekorieren kurz vor der Feier in Not, wenn die Kombination nicht gut aussieht.

Bei allen Empfehlungen, Trends und Vorstellungen sei aber insbesondere der Stil und Charakter des Brautpaares bei der Zusammenstellung der Dekoration entscheidend, sagt Böhm. „Die Dekoration sollte typisch für das Brautpaar sein. Wichtig ist, dass sich alle wohlfühlen und Spaß haben.“