Gerolstein. Anders als noch am Sonntag lacht die Sonne beim Gerolsteiner Rosenmontagsumzug nicht, Burgnarren-Chef Günter Perings aber dennoch: Mehr als 600 Teilnehmer in 38 Gruppen sind beim wiedererstarkten Umzug in der Brunnenstadt mit von der Partie - und was die dem Publikum bieten, freut den Obernarr unendlich: "Wir haben endlich wieder einen richtig starken Straßenkarneval in Gerolstein. Die vielen Fußgruppen haben sich sehr viel Mühe gegeben, sie sind bunt und auch wieder politisch. Genau das wollen wir doch!"
Themen sind die - noch immer nicht vorhandene - Hagebau-Brücke, der Unendlich-Streit um den Rondellbrunnen, der Gesteinsabbau und vor allem der "Rinderwahn" in Gerolstein-Nord. Es stinkt vielen im wahrsten Wortsinn gewaltig, dass ein Bauer dort einen Mega-Stall mit bis zum 400 Viechern betreibt. Gleich zwei Gruppen setzen dieses Problem toll in Szene.
Dass so viele politische Themen Raum finden, liegt wohl auch daran, dass es auch für diese Gruppen - neben den Preisen für die schönsten Wagen und Fußgruppen - erstmals eine Prämierung gibt (siehe Extra).
Das sorgt natürlich auch bei den Besuchern für reichlich Diskussionsstoff. Die stehen besonders in der Hauptstraße und auf Höhe des Brunnenplatzes in Vierer- und Fünferreihen am Wegesrand und feiern. Und hoch oben sowie traditionell am Ende des Umzuges thront das Prinzenpaar - in diesem Jahr Prinz Erik I, Prinzessin Sylvia I mitsamt Adjutant Wilfried - und genießt sichtlich den Höhepunkt ihrer Regentschaft. So sagt Ihre Lieblichkeit beim Anblick der jubelnden Narrenschar sichtlich bewegt: "Einfach nur toll!"Extra

Wagen: 1. Platz Rodelbahn aus Oos (150 Euro), 2. Platz Römer aus Müllenborn (100 Euro), 3. Platz Route 66 aus Müllenborn (50 Euro). Fußgruppen: 1. Platz Super Mario aus Gerolstein 2. Glitzer-Mädels der Kita Kleine Helden aus Gerolstein 3. Platz Aubergjecken als Pizzabäcker. Politische Themen: 1. Platz Bauarbeiten der Jirrelsteener Narrenbande, 2. Platz Vulkangeister Gerolstein, 3. Platz Rinderwahnsinn mit Jupp un Jäb aus Gerolstein. mh