Narren im frostigen Härtetest

Echte Karnevalisten lassen sich auch durch Schneegestöber nicht bremsen. Die achte Auflage des Nachtumzuges von Hoxel nach Morscheid-Riedenburg war wegen der Straßenglätte im Vergleich zu den Vorjahren erheblich geschrumpft. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch.

Hoxel/Morscheid-Riedenburg. Normalerweise kommen fantasievoll gestaltete Wagen und lustige Fußgruppen von weit her, um am Nachtumzug am auf dem "Balkan" teilzunehmen. Vielen Teilnehmern waren die schneeglatten Straßen jedoch zu gefährlich und die mit üppigen Aufbauten gestalteten Fahrzeuge zu schade, um damit im Straßengraben zu landen.

Es hagelte den ganzen Tag Absagen bei Zugsprecher Frank Arend vom Verein für Brauchtumspflege und dem Hoxeler Ortsvorsteher Achim Zender. Viele Reime, mit denen Arend die einzelnen Gruppen in Narrenpoesie begrüßen, blieben unausgesprochen. Der Zugsprecher freute sich dennoch über rund 200 Teilnehmer. So blieben die "Balkanesen", so werden die Einwohnern von Hoxel, Morscheid-Riedenburg und Wolzburg auch genannt, fast unter sich. Nur die Lenker dreier Motto-Wagen, die "Schornsteinfeger", "Im Himmel ist die Hölle los" und "Zehn Jahre Chaosband" wagten sich sich über die knapp ein Kilometer lange Strecke. Im vergangenen Jahr waren es noch 19 Wagen. Immerhin 13 Fußgruppen, das waren sogar drei mehr als beim letzten Mal, machten fröhlich mit und zeigten sich mit wärmenden Getränken und Süßigkeiten gegenüber den rund 700 bibbernden Zuschauern spendabel. Thermoskannen waren beliebtes Utensilien, um mit Hilfe des heißen Inhalts die Strecke bis zur Grundschul-Turnhalle angenehm temperiert zu überstehen. Auf den Musikverein Bischofsdhron mussten die Narren in Hoxel ebenfalls verzichten, denn bei minus sechs Grad wären die Ventile der wertvollen Blasinstrumente eingefroren. Doppelt gut aufpassen mussten jedoch die Sicherheitskräfte, obwohl die Strecke eine der am besten geräumten Straßen weit und breit gewesen sein dürfte.

60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Das Ordnungsamt war vor Ort, um Alkoholexzesse von Jugendlichen im Keim zu ersticken. Die Mitarbeiter kontrollierten Rucksäcke. 40 Helfer waren dann in der Narrhalla damit beschäftigt, die ankommenden Narren zu stärken Jugendliche unter 16 Jahren bekamen jedoch nichts Alkoholisches. Das Fazit von Zugkommentator Arend: "So flüssig wie diesmal lief der Zug noch nie."

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