Eine Kugel in meinem Kopf

Ring 2008 : Die ersten Eindrücke vom Freitag am Ring

Eine Kugel in meinem Kopf
Foto: AF

So, es ist 23.10 Uhr. Vor zehn Minuten stand ich noch ziemlich nah an Rage-Against-the-Machine-Sänger Zack de la Rocha, bis mir jemand beim Pogen kumpelhaft in die Rippen stieß, wohl um zu sagen: Ey, Alter, du bist zum Arbeiten hier, mach Platz. Das stimmt natürlich. Bisher jedenfalls haben RATM ohne Ende gerockt, auch wenn es hinteren Reihen arg leise gewesen sein muss - der Typ vor mir hielt voller Stolz sein Ring-Shirt von 2000 hoch, als die Kalifornier zum letzten Mal hier gespielt hatten. Bombtrack ganz früh, "Bullet in my Head" der Hammer - sehr geil.

Vorher war es durchaus auch cool: Coheed and Cambria etwa, kurz nach 20 Uhr auf der Hauptbühne. Sänger Claudio Sanchez hat ein Volumen in der Frisur, da wäre manche Trauerweide neidisch (siehe Foto). Das ist aber auch eher nebensächlich. Der Prog-Rock der New Yorker macht schon vor der Dämmerung Spaß macht. Das hat irgendjemand zuletzt mal als Emo bezeichnet, was natürlich völlig am Thema vorbei geht: Eher so die härtere Ausgabe der 70er-Jahre Rush. Spacig - und sehr ordentlich.

Auch wenn ich dann doch nach einiger Zeit ins Zelt bin - zu Booka Shade. MTV-Moderator Markus Kavka hatte da schon im Vorfeld befürchtet, dass die Frankfurter den einen oder anderen Bierbecher zu spüren bekommen dürften - von wegen: Reiner Dance bei Rock am Ring, klappt das? Ja, bestens sogar. Vor mir ein Typ, der im Metallica-Shirt zu den Live-Club-Sounds des Frankfurter Duos tanzt, neben mir reichlich hübsche Frauen. Nicht schlecht für den Start. Stopp: Jetzt kommt "Killing in the Name of", ich erahne es aus der Ferne. Muss weg. Werde berichten, sofern die Rippen ganz bleiben. Gute Nacht! (AF)

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