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Bitburg/Irrel · Der Klassenausflug, die Berufswelt der Erwachsenen, das Internet - das sind Themen von Schülerzeitungen. Zwei von ihnen, aus Bitburg und Irrel, wurden für ihre Arbeit ausgezeichnet. Der TV hat sie besucht.

 Die Macher der Schülerzeitungen Mätthi aus Bitburg (oben) und Franziskus-Kracher aus Irrel (unten) beim Fototermin. TV-Fotos: Miguel Castro/Marek Fritzen

Die Macher der Schülerzeitungen Mätthi aus Bitburg (oben) und Franziskus-Kracher aus Irrel (unten) beim Fototermin. TV-Fotos: Miguel Castro/Marek Fritzen

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Bitburg/Irrel. Ein schwarzes Sofa in der bischöflichen Sankt-Matthias-Schule in Bitburg-Nord lädt zum Verweilen ein, auf dem Tisch stehen moderne Computer, eine Schultafel hängt an der Wand. Aufgeräumt ist es im Redaktionsbüro des Mätthi, und das ist auch die Schülerzeitung: übersichtliche Textblöcke, prägnante Fotos, bunte, aber nicht grelle Illustrationen. Und jung: "Wir sind erst als Online-Magazin gestartet", erzählen Christoph Barth und Monika Fink, die betreuenden Lehrer der Zeitung. Erst vor zwei Jahren erschien die gedruckte Ausgabe - und hatte seitdem Erfolg: Gleich zwei Mal wurde der Mätthi mit seiner gelungenen Layout- und Textmischung geehrt, zuletzt beim TV-Schülerzeitungswettbewerb mit einem zweiten Platz. Dahinter steckt viel Arbeit der 22 Jung-Journalisten um Chefredakteurin Sarah-Alisha Molitor. Die 12- bis 16-Jährigen schreiben über das, was sie interessiert. "Es macht Spaß", sagt die Chefin, sie selbst ist 15. Man suche sich die Themen selbst aus: Soziale Netzwerke zum Beispiel, Youtube-Stars, Missionare in Afrika.
Zwei, die ebenfalls Anteil am Erfolg haben, sind Sarah-Alishas Teamkollegen Marc Rohles und Phillip Spitzel. Die 15 und 16 Jahre jungen Mätthi-Layouter basteln im Redaktionskämmerchen an der Gestaltung der Seiten. Im Hintergrund läuft auf dem Computer-Bildschirm eine Mätthi-Seite. Das aufgeräumte Layout sei eine Eigenproduktion, sagt Phillip. "Learning by doing", nennt er das, Lernen durch Anwenden. Drei Euro kostet das Heft, die Auflage liegt bei 650 Exemplaren. Die dritte Ausgabe ist bereits in der Mache.
Feuerwehr und Polizei

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Ortswechsel nach Irrel (Verbandsgemeinde Südeifel): Drittklässler Nico Neises hat schon "über alles" geschrieben. Über einen Banküberfall in der Gemeinde. Einen Polizisten. Und einen Feuerwehrmann und seine Arbeit. "Wir haben uns Fragen überlegt, dann haben wir den Feuerwehrmann zu uns eingeladen", erzählt der neunjährige Schüler - zu lesen im Franziskus-Kracher, der Schülerzeitung der Franziskus-Grund- und Realschule plus in Irrel. Nico ist Chefredakteur. Erstmals vor sechs Jahren erschienen, ist die Kinderzeitung bereits zwei Mal ausgezeichnet worden, zuletzt beim Schülerzeitungswettbewerb des Trierischen Volksfreunds mit dem dritten Platz. Die Schüler hatten das Thema Brände und Flammen aufgegriffen, sie beschrieben, warum Rauch gefährlich sein kann oder wie Hunde bei Feuerwehr und Polizei eingesetzt werden. Geschrieben wird in der Arbeitsgemeinschaft, die 15 Dritt- und Viertklässler kommen aus Holsthum, Eisenach, Prümzurlay, Irrel oder Ernzen. "Es ist spannend, über verschiedene Themen zu schreiben", sagt etwa der junge Timo Telkes, befragt zu seinem künftigen Berufswunsch ("Journalist"). Mitschüler Lukas Becker würde gerne mal was über "Fußball und Sänger Cro" verfassen. Unumstritten, dass die Kracher-Fans Spaß an ihrer Arbeit haben. Eine Ausgabe kostet einen Euro, 200 Exemplare werden jedes Jahr gedruckt. Konrektorin Tanja Biwer und ihre Kollegin Kathrin Wiedenfeld unterstützen die Jung-Journalisten, deren nächste Ausgabe zu den Sommerferien erstellt wird. Der Inhalt? "Redaktionsgeheimnis", bekommt der TV-Besucher zu hören. Die Schüler grinsen, "irgendwas mit Wasser", verrät immerhin Nico. Und es ist nicht ihr einziges Projekt: Im Herbst erscheint eine Ausgabe des TV-Kindermagazins Lucky. Vorbereitet und erstellt wird sie von den Machern des Franziskus-Krachers. mc

Wettbewerb: Das Landesbildungsministerium sucht die besten Schülerzeitungen des Schuljahres 2014/2015, pro Schulart werden mehrere Geldpreise vergeben. Bewerbungen sind bis 1. September möglich. Infos: volksfreund.de/schuelerzeitung.

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