Hymne auf den Aacher Viez!

Ein Gedicht von Bernhard Koch, geboren in Aach, verstorben in Köln, hat uns seine Nichte Annemie Kasel aus Aach geschickt.

Wein trinkt man an Rhein und Mosel. Und in Bayern recht viel Bier. Doch in Aach zu allen Zeiten, schmeckt der Viez am besten mir.

Als Arznei sei er empfohlen!

Er verdünnt zu dickes Blut.

Leib und Seel' hält er zusammen. Außerdem schmeckt er auch gut.

Hast du keinen Stuhl mein Lieber, ja, dann sage ich dir bloß:

Trinkst du reinen Viez von Birnen, bist du schnell dein Leiden los!

Doch der Apfelviez, der gute,

Gibt dir Mut und gibt dir Kraft.

Frohbeschwingt von seinem Geiste, hat schon mancher viel geschafft.

Aber trinke ihn mit Maßen,

Denn wenn du zu viel genießt,

Kann es dir, mein Freund, passieren, dass du alles doppelt siehst.

Denke stets, dass wenn du trinkest, jeder Schluck, den du genießt, so wie alle guten Dinge,

eine Gabe Gottes ist.

Viez muss man in Ehren halten. Jedem Aacher sei dies klar.

Weil der Viez schon bei den Alten treuer Wegbegleiter war.

Viez am Morgen, Viez am Abend. Viez zu jeder Tageszeit.

Guten Viez kann man vertragen, guten Viez wird man nicht leid.

Schon im zarten Kindesalter

trinkt man Viez im schönen Aach. Bis ins hohe Greisenalter

geht man diesem Brauchtum nach.

Von der Wiege bis zur Bahre

Bleibt der Viez das Hausgetränk. Dessen, meine lieben Aacher, seid doch immer eingedenk!

Drum sei Ehre jeder Knospe,

die am Apfelbaume sprießt.

Ehre jedem guten Schlückchen,

das durch durst'ge Kehlen fließt!

Mir persönlich schmeckt am besten - und das ist bestimmt kein Witz - jedesmal, komm ich nach Hause, stets ein Pörzchen guter Viez.

GEDICHT

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort