Im Zeichen der Milch

An den Milchbauern kommt derzeit niemand vorbei, auch nicht CDU-Bundestagskandidat Patrick Schnieder, mit dem der TV auf Wahlkampf-Tour unterwegs war. Schnieder setzt in der Diskussion mit den besorgten Bauern vor allem auf ehrliche Argumente und räumt die Machtlosigkeit deutscher Politik ein.

Auw. Milch, Milch und immer wieder die Milch. "Das ist eines der aktuell brennendsten Themen in der Region", sagt der CDU-Bundestagskandidat Patrick Schnieder, der an diesem Tag im deutsch-belgischen Grenzgebiet auf Wahlkampf-Tour unterwegs ist - und dabei auch den Hof von Rainer Kaufmann in Auw besucht. Doch schon vorher haben ihm aufgebrachte Landwirte von ihren Sorgen erzählt. Während gleichzeitig eine Demonstration vor der Milch-Union Hocheifel läuft, haben einige Milchbauern den CDU-Kandidaten auf dem Rasthof Schneifel in Olzheim abgepasst und schildern ihm ihre Nöte - ähnlich wie Rainer Kaufmann wenig später in Auw. "So wie es im Moment aussieht, kann ich meinem Sohn nicht empfehlen, den Hof später zu übernehmen", sagt Kaufmann. Man brauche einfach eine größere Stabilität bei den Milchpreisen.

Große Lösungsversprechen macht Schnieder ihnen nicht. "Manchmal habe ich das Gefühl, die Landwirte wollen belogen werden", sagt Schnieder. Kein deutscher Politiker könne ihnen derzeit eine Lösung versprechen. Das sei unredlich, weil es eine Entscheidung der EU-Kommission sei - und der deutsche Einfluss darauf sei begrenzt. Doch Schnieder stellt auch eines klar: "Vom derzeitigen Milchpreis kann kein Landwirt leben. Wir brauchen einen Preis, der vorne eine Drei hat." Ein Patentrezept, wie man das bewerkstelligen kann, hat allerdings auch er nicht. Aber für die Region sei sehr wichtig, dass es auch in Zukunft Landwirtschaft gebe.

Es ist dieser direkte Kontakt mit den Menschen, den Schnieder auf seiner Wahlkampf-Tour sucht. In Auw besichtigt er einen Reparatur-Betrieb für große Drehmaschinen, in Schlausenbach die von den Bürgern komplett in Eigenleistung sanierte Kapelle. "Man merkt, wie groß dieser Wahlkreis ist", bilanziert Schnieder. An der Mosel sei die Fasswein-Krise ein großes Problem, in der Eifel gehe es neben der Milch viel um grenzüberschreitende Themen und aus der Grenzlage resultierende Wettbewerbsnachteile. "Gerade an Infoständen kommt jeder mit den Sorgen, die er gerade auf dem Herzen hat", sagt Schnieder. Diese Begegnungen schätze er auch. "Die Bodenhaftung ist mir wichtig." EXTRA Zu den Themenschwerpunkten Gesundheit, Arbeit und Rente bezieht Patrick Schnieder wie folgt Position: Gesundheit: Auch in Zukunft soll jeder in Deutschland - unabhängig von Einkommen, Alter, sozialer Herkunft oder gesundheitlichem Risiko - eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung erhalten und am medizinischen Fortschritt teilhaben können, der Sicherung einer wohnortnahen Versorgung vor allem in ländlichen Regionen ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Arbeit: In Krisenzeiten kommt es darauf an, auch mit kurzfristig wirkenden, pragmatischen Maßnahmen Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen; gleichzeitig geht es um mittel- und langfristig wirkende Politik, die Beschäftigungsperspektiven verbessert, die Tarifautonomie ist Garant für die Stabilität des Standortes Deutschland und darf nicht angetastet werden. Rente: Die Altersvorsorge in Deutschland ist wieder verlässlich - nicht zuletzt dank der notwendigen maßvollen Anhebung des Renteneintrittsalters, das ist Voraussetzung dafür, auch künftige ältere Generationen den Lebensstandard sichern zu können. (ch)

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