Er will lernen und Mut machen

Wahlkampf - das ist für Peter Bleser fast schon Routine. Seit 1990 sitzt er für die CDU im Deutschen Bundestag. Wir begleiteten den 57-Jährigen in Morbach, wo er mehrere mittelständische Betriebe besuchte.

 Peter Bleser (rechts) lässt sich von Lars Haufschild, Produktionsdirektor bei der Firma Schaeffler in Morbach, die Herstellung von Kupplungsbelägen erklären. TV-Foto: Winfried Simon

Peter Bleser (rechts) lässt sich von Lars Haufschild, Produktionsdirektor bei der Firma Schaeffler in Morbach, die Herstellung von Kupplungsbelägen erklären. TV-Foto: Winfried Simon

Morbach. Solche Termine machen Peter Bleser Spaß. Wenn der CDU-Politiker innovative Unternehmen in seinem Wahlkreis besucht und hört, dass "es aufwärts geht", ist er voller Optimismus. "Wir stehen vor einem Technologiesprung, ausgelöst durch die Energiekrise. Es freut mich ganz besonders, dass es in unserer Region Unternehmer gibt, die mit Kreativität und Fleiß der Krise trotzen und Arbeitsplätze schaffen." Einer dieser erfolgreichen jungen Leute ist Peter Marx, Geschäftsführer der Firma Hydro engineering GmbH in Morbach-Gonzerath, die sehr effiziente Wasserturbinen herstellt.

Das 1982 als Ein-Mann-Betrieb gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit in der Konstruktionsabteilung in Gonzerath acht und in der Produktionsstätte in Dresden 44 Mitarbeiter. Bleser ist begeistert. Und als er hört, dass Firmenchef Peter Marx darüber nachdenkt, die Produktion nach Gonzerath zu verlegen, sagt er zu Bürgermeister Gregor Eibes, der ihn auf seiner Morbacher Firmentour begleitet: "Das muss klappen, Gregor!"

Bleser unterhält sich mit Marx, dessen Wasserturbinen bis nach Korea gehen, über mögliche Exportkredit-Versicherungen des Bundes. Aber auch an den Produkten zeigt Bleser Interesse: Welche Wirkungsgrade hat die Turbine? Könnte eine solche Wasserturbine zur Stromerzeugung auch in heimischen Gewässern eingesetzt werden?, will er wissen.

Bleser verabschiedet sich von Peter Marx, steckt ihm noch mit den Worten, "damit Sie immer schwarze Zahlen schreiben", einen schwarzen CDU-Bleser-Kugelschreiber zu und eilt zum nächsten Termin. Unterwegs klingelt sein Handy. Es geht um die Milchquote, um katastrophal niedrige Milchpreise, um protestierende Bauern. Abends wird er auf einer anderen Veranstaltung dazu was sagen müssen. Aber zuerst muss er sich mit Kupplungsbelägen befassen. Die Firma Schaeffler Friction Products GmbH in Morbach ist völlig anders als Hydro Engineering. Die frühere Raybestos Industrie-Produkte GmbH gehört zu einem weltweit operierenden Unternehmen. Als Autozulieferer hat Schaeffler, Morbach, die Wirtschaftskrise voll zu spüren bekommen. Bleser hört von Geschäftsführer Alfred Klee, dass es ein halbes Jahr Kurzarbeit gab, jetzt aber wieder normal gearbeitet wird. Klee kämpft für den Standort Morbach, Bleser macht ihm Mut. Auch Klee bekommt einen schwarzen Kugelschreiber. Doch ihn muss Bleser nicht überzeugen. Klee: "Ich hab' schon gewählt. Meine Stimme ist Ihnen sicher."EXTRA Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück: Der Wahlkreis 201 umfasst im Kreis Bernkastel-Wittlich die verbandsfreie Gemeinde Morbach sowie die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron, Thalfang am Erbes kopf und Traben-Trarbach. Zudem umfasst er den Landkreis Cochem-Zell sowie den Rhein-Hunsrück-Kreis.EXTRA Peter Bleser macht seine Position zu den Themen Arbeit, Gesundheit und Rente wie folgt deutlich: Arbeit: Für unser Ziel "Arbeit für alle" werden wir eine Bildungs- und Qualifizierungsoffensive starten, dafür wollen wir neue Technologien voranbringen und die DSL- Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen, außerdem möchten wir die Tarifautonomie stärken und die Lohnzusatzkosten stabilisieren; dabei sind wir gegen einen Mindestlohn, denn unser Konzept vom Mindesteinkommen ist besser. Gesundheit: Wir sprechen uns entschieden gegen eine Staatsmedizin aus und wollen, dass jeder Arzt und Krankenhaus frei wählen kann, im ländlichen Raum muss die wohnortnahe Versorgung gesichert sein. Rente: Wir haben Rentenkürzungen mit der Rentenschutzklausel verhindert, machen aber Politik, die auf Zukunft ausgerichtet ist; so wird durch die Rente mit 67 die Zahl der aktiv Beschäftigten erhöht und gleichzeitig der Anstieg der Lohnnebenkosten gebremst. (sim)

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