Bewerber bringen Themen auf den Punkt

Trier/Saarburg · Noch drei Tage bis zu Bundestagswahl. Exklusiv für den TV äußern sich die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien im Wahlkreis 204 (Trier) zu drei zentralen Begriffen: Arbeit, Rente und Gesundheit.

Jede Partei hat ihr Wahlprogramm, jeder Kandidat seine Meinung zu den zahlreichen Politikfeldern. Beispielhaft haben wir Direktkandidaten für Trier/Trier-Saarburg um Kernaussagen zu drei Themen gebeten. Pro Begriff war die Antwort auf acht Druckzeilen begrenzt.

Bernhard Kaster (CDU)

Arbeit: Arbeit muss sich lohnen. Gerade in der Nachbarschaft zu Luxemburg wissen wir: Die Menschen brauchen mehr Netto vom Brutto. Wir müssen den Mittelstand stärken und Normalverdiener steuerlich entlasten.

Rente: Rentenpolitik ist die Nagelprobe für die Generationengerechtigkeit. In Trier und Trier-Saarburg, wo das Rentenniveau niedrig ist, wird deutlich, dass wir künftig die gesetzliche Rente, aber auch private und betriebliche Vorsorge brauchen.

Gesundheit: Der Gesundheitssektor in der Region bietet vielen Menschen Arbeit. Auch im Interesse der Patienten müssen wir eine vielfältige Versorgung mit Arztpraxen und Krankenhäusern sichern. Sozialistische Einheitsversorgung ist keine Alternative.

Manfred Nink (SPD)

Arbeit: In Deutschland brauchen wir Arbeit, von der die Menschen vernünftig leben können. Deshalb will die SPD einen flächendeckenden Mindestlohn und die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleicher Arbeit.

Rente: Wir brauchen heute existenzsichernde Löhne, um später armutsfeste Renten zu haben. Zudem ist ein flexiblerer Übergang vom Erwerbsleben in die Rente nötig, zum Beispiel durch Verlängerung der geförderten Altersteilzeit bis 2015.

Gesundheit: In einer „Gesellschaft des längeren Lebens“ dürfen Gesundheit und Pflege keine Luxusprodukte sein. Für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen Zwei-Klassenmedizin steht die solidarische Bürgerversicherung, in der alle ihren Beitrag leisten.

Sascha Gottschalk (Bündnis 90/Die Grünen)

Arbeit: Mit dem „Green New Deal“ wollen wir mit Zukunftsinvestitionen in die ökologische Modernisierung der Wirtschaft, in Bildung und in ein sozial gerechtes Gesundheitssystem in den nächsten vier Jahren eine Million Jobs schaffen.

Rente: Damit auch Menschen im Alter, die keine hohen Rentenanspruche aufbauen konnten, würdevoll ohne Transferleistungen aus der Sozialkasse leben können, braucht es sofort die solidarische steuerfinanzierte Garantierente.

Gesundheit: Die grüne Bürgerversicherung schafft die Zwei-Klassen Medizin ab, da wir alle Menschen in die Finanzierung des Gesundheitswesens einbeziehen, das wegkommen muss vom Reparaturbetrieb zu Prävention und Gesundheitsförderung.

Per Knöß (FDP)

Arbeit: Mehr Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung sind nur dann möglich, wenn der Staat das Steuersystem einfach, niedrig und gerecht gestaltet, klare Regeln setzt und sonst der Wirtschaft das Wirtschaten überlässt.

Rente: Generationengerechte liberale Rentenpolitik steht für einen flexiblen, dynamischen Übergang vom Arbeitsleben zur Rente ab 60 unter Wegfall aller Zuverdienstgrenzen. Dabei verhindert das liberale Bürgergeld die Altersarmut.

Gesundheit: Mit der liberalen Gesundheitsreform strebt die FDP einen Systemwechsel an, bei dem alle Bürger zu Privatpatienten werden. Dabei stehen wir für Nachhaltigkeit, Transparenz, Wahlfreiheit, Freiberuflichkeit und soziale Sicherheit.

Katrin Werner (Die Linke):

Arbeit: Minijobs in reguläre Beschäftigungsverhältnisse umwandeln: Jede Stunde Arbeit soll voll sozialversicherungs- und steuerpflichtig sein. Schlecht bezahlte Minijobs dürfen nicht durch geringere Sozialabgaben und Steuern gefördert werden.

Rente: Rücknahme der Rente ab 67 Jahren: In die Rentenversicherung müssen alle Einkommen einzahlen, damit Altersarmut verhindert wird.

Gesundheit: Weg von der „Zweiklassenmedizin“, zurück zu einem solidarischen Gesundheitssystem, in das alle Einkommen einzahlen. Die Gesundheit der Menschen muss Vorrang vor den Profiten haben.

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