Fünf Köpfe, vier Themen, viel Profil

Bitburg · Die wichtigen Themen im Blick: Die fünf Bürgermeister-Kandidaten geben im TV nochmal in Kürze ihre Einstellung zu Innenstadt-Entwicklung, Stadtteil-Förderung und Schuldenabbau wieder und zeigen auf, welche Perspektiven sie für den Flugplatz Bitburg sehen. Am Sonntag, 27. September, haben die Bitburger dann die Wahl und können entscheiden, welchem der Bewerber sie ihr Vertrauen schenken.

1) Joachim Kandels (CDU)

Die Bitburger Innenstadt will ich stärken durch... die Umgestaltung des Post- geländes und den Bau einer Bit-Galerie statt des Rautenbergzentrums. Bitburg als Mittelzentrum braucht einen attraktiven Stadtkern, in dem sich die Bevölkerung, aber auch die vielen Besucher wohl fühlen. Wir brauchen für ältere Mitbürger auch Wohnraum und Einkaufsmöglichkeiten im Stadtzentrum. Ich will die Arbeit im Arbeitskreis Stadtmarketing fortsetzen.

Für die Stadtteile liegt mir Folgendes besonders am Herzen: dass sie sich nach innen und außen weiterentwickeln können, da fehlende Entwicklungsmöglichkeiten gravierende Auswirkungen auf das gesamte Dorf- und Vereinsleben haben. Im engen Kontakt zu allen Ortsvorstehern werde ich mich für unsere Stadtteile einsetzen. Die eingeführte Budgetierung hat sich bewährt und soll beibehalten werden, damit die Ortsbeiräte die Möglichkeit haben, erforderliche Maßnahmen selbst festzulegen.

In fünf Jahren sehe ich den Bitburger Flugplatz als... Standort für flugaffines Gewerbe wie Flugzeugrecycling, Montage, Wartung etc. Die vorhandene Infrastruktur sollte genutzt werden, um hier Arbeitsplätze zu schaffen. Schritt für Schritt muss alles dafür getan werden, dass wir auch jungen Fachkräften eine Arbeitsplatzperspektive geben. Ich hoffe, dass sich Investoren finden, die sich an der Flugplatz- GmbH beteiligen und so der kommunale Anteil minimiert werden kann.

Den Schuldenstand der Stadt möchte ich senken indem... ich gemeinsam mit dem Stadtrat ein Sparkonzept entwickle. Alle freiwilligen Leistungen müssen auf den Prüfstand, bevor Gebühren und Abgaben erhöht werden, wobei bei Kitas, Schulen und Vereinen nicht gespart werden soll. Private Investoren will ich in Großprojekte einbinden und eine effiziente und kostensparende Kooperation mit der VG Bitburg-Land anstreben, z. B. beim Bauhof, den Stadtwerken oder beim Feuerwehrwesen.

2) Frank Schaal (FBL)

Ich will die Innenstadt stärken, weil sie für Shopping, Freizeit und Tourismus attraktiver werden muss. Die Stadtsanierung muss weiter forciert werden. Der Postplatz muss das pulsierende Herz der Stadt werden. Das Zentrum muss durch mehr Aktionen belebt und barrierefrei werden. Ich will keine innenstadtfernen Fachzentren wie das Rautenbergzentren fördern, weil sie den Kernbereich belasten. Wir brauchen ein nachhaltiges Stadtmarketingkonzept.

Für die Stadtteile liegen mir Folgendes besonders am Herzen: Jeder Stadtteil hat das Recht auf eigenständige Entwicklung. Die Bevölkerung soll aktiv im Rahmen der Dorfentwicklung in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Die Vereine sollen das dörfliche Leben vor Ort voranbringen. Die Wohnqualität soll gestärkt werden. Ortsbildprägende Bausubstanz soll erhalten und geschützt werden. Kinder und Jugendliche sollen Raum für Aktivitäten haben.

In fünf Jahren sehe ich den Bitburger Flugplatz als ein hervorragend positioniertes Gewerbegebiet, in dem sich auch Luftfahrt orientierte Betriebe aus den Bereichen Wartung und Recycling neu angesiedelt haben ohne dass wir die Lasten eines Personen- oder Frachtflughafen zu tragen haben. Es wird nur wenig Flugbewegungen und keine Nachtflüge geben. Die Erfolgsgeschichte wird weitergehen. Es werden hochwertige Arbeitsplätze entstehen.

Den Schuldenstand der Stadt möchte ich senken, indem ich strategisch erreiche, über Kooperationen mit benachbarten Verwaltungen Gelder einzusparen. Durch Gewerbeneuansiedlungen sollen mehr Gewerbesteuereinnahmen generiert werden. Der Umzug des Grenzlandtreffens zum Grünen See / Stadthalle wird uns Mehreinnahmen bringen. Effiziente energiepolitische Maßnahmen in öffentlichen Gebäuden werden zusätzliches Geld sparen.

3) Horst Büttner (SPD)

Die Bitburger Innenstadt will ich stärken durch die Ausweisung weiterer Sanierungsgebiete, eine Umsetzung der Planung für ein Einkaufszentrum , die Belebung des Postvorplatzes mit Straßencafes und -restaurants mit Außenbewirtung, die Ausweisung weiterer Parks und Grünanlagen. Einkaufsmöglichkeiten der verschiedensten Arten, Dienst-leistungs- und Freizeitangebote sollen ebenso wie Wohnen ohne weite Wege zu erreichen sein, damit Bitburg weiter eine attraktive Stadt bleibt, in der wir gerne leben.

Für die Stadtteile liegt mir Folgendes besonders am Herzen: Ungerechtigkeiten aufgrund der Budgetierung müssen ausgeglichen werden müssen. Für ein Dorfentwicklungskonzept für Matzen werde ich mich genauso einsetzen wie für einen DSL-Anschluss in Erdorf. In allen Stadtteilen sind die Ausweisung von Baugebieten, eine kindgerechte Gestaltung von Spielplätzen sowie intakte Gemeinschaftshäuser Voraussetzung für eine Aufwärtsentwicklung. Deshalb werde ich auch die Vereine und Feuerwehren nach Kräften fördern.

In fünf Jahren sehe ich den Bitburger Flugplatz nur noch als ehemaligen Flugplatz, auf dem sich zahlreiche weitere und ständig expandierende Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt haben. Hierdurch hat das Bitburger Erfolgsmodell über den Zustand von 2009 mit über 1.500 neuen Arbeitsplätzen hinaus weitere 1.000 geschaffen. Die Befürworter einer fliegerischen Nutzung haben endlich erkannt, dass ihr Traum geplatzt ist und die für Flugverkehr reservierten Flächen für weitere Gewerbeansiedlung freigegeben.

Den Schuldenstand der Stadt möchte ich senken, indem ich in den ersten vier Jahren meiner Amtszeit das vorhandene Einsparpotenzial ausnutze, um außerordentliche Schuldentilgungen vorzunehmen und so die jährlichen Zinszahlungen der Stadt von 1 Mio. € zurückzuführen. Außerdem können unserer Gewerbesteuereinnahmen gesteigert werden durch die Neuansiedlung von Betrieben und die Schaffung eines gewerbefreundlichen Klimas. Wirtschaftsförderung wird bei mir (wie schon von 1987 bis 1997) Chefsache sein.

4) Peter Berger (Grüne)

Die Bitburger Innenstadt will ich stärken durchden ganzheitlichen Ansatz eines Stadtentwicklungskonzeptes d.h. planen in einem ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhang. Priorität: Die gelungene Kernstadtsanierung auch in der westlichen Altstadt umsetzen, Wohnumfeld- und Aufenthaltsqualität verbessern, den Facheinzelhandel und seine Service-Mentalität stärken, den fußläufigen Einkauf gewährleisten. Hat das Postgebäude eine Zukunft? Mit mir schon.

Für die Stadtteile liegen mir Folgendes besonders am Herzen:Die Diskussionen vor Ort haben gezeigt: Es ist noch erheblicher Handlungsbedarf. Budgetierung fördert Selbstbestimmung, Nach-haltigkeit und das Entwickeln von Fähigkeiten zur Selbst-steuerung. Bürgerinitiativen sind Zeichen von politischem En-gagement. Diese werde ich in Bürgerforen ernst nehmen und eine optimale Dorfentwicklung ansteuern. Das bestehende ak-tive Vereinsleben prägt das Dorfgeschehen und wird auch in Zukunft von mir unterstützt.

In fünf Jahren sehe ich den Bitburger Flugplatz alsendgültig abgeschlossenes Kapitel eines unverantwortlichen und hoffnungslosen Unterfangens. Denn dieser ist durch das Schreiben der ADD nochmals in Frage gestellt. Also Zeit, diese Odyssee zu beenden und etwas Neues und Nachhaltiges zu beginnen: Ein Energiepark, der auch unseren Kindern noch zu Gute kommt. In den nächsten fünf Jahren kann es schon möglich sein, 12.000 Haushalte in Bitburg und Umgebung mit sauberer Energie zu versorgen.

Den Schuldenstand der Stadt möchte ich senken indemich alle öffentlichen Gebäuden energetisch saniere, weiterhin die Umwandlung ungenutzter Energiekapazität auf den Klär-anlagen auf den Weg bringe. Ich werde die Bauhöfe von Stadt und Werken zusammenlegen. Die kommunale Verwaltungsreform wird Einsparungen mit sich bringen. Zukünftige Großprojekte werden einer eingehenden Bedarfsanalyse unterzogen. Der Energiepark wird Steuereinnahmen in die Stadtkasse spülen.

5) Rudolf Rinnen (unabhängig)

Die Bitburger Innenstadt will ich stärken durch die kurzfristige Neuordnung der Geländes der Post und der Abstimmung gemeinsamer Aktivitäten der Gewerbetreibenden der Fußgängerzone und Trierer Straße.

Für die Stadtteile liegt mir Folgendes besonders am Herzen: Die Ortsteile müssen eine eigenständige, zukunftsorientierte Chance zur Entwicklung erhalten durch Schaffung von Bauland; damit junge Familien das Dorf- und Vereinsleben weiter beleben können.

In fünf Jahren sehe ich den Bitburger Flugplatz als einen aufstrebenden Industrieflughafen mit Werftanlagen und als Standort für Sonderflugdienste wie Krankenrücktransporte und Sondercharterflüge.

Den Schuldenstand der Stadt möchte ich senken indem durch Kooperationen mit der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und anderen Körperschaften Aufgaben gemeinsam erledigt werden und die Stadt Bitburg dadurch erhebliche Synergieeffekte und Kosteneinsparungen realisieren kann.

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