TV-Forum Bitburger Bürgermeisterwahl: Fünf Männer und ein Ziel

Fünf Kandidaten, 400 Zuhörer und eine große Frage: Wer wird neuer Bürgermeister der Stadt Bitburg? Die Anwärter auf das Amt stellten sich im Haus der Jugend den Fragen von Bürgern und TV-Redakteurinnen.

Bitburg. Die klaren Sieger des TV-Forums zur Bürgermeisterwahl in Bitburg saßen vor der Bühne. Die 400 Interessierten - unter ihnen auch der versteckt auf der Empore sitzende Noch-Amtsinhaber Joachim Streit - konnten sich ein gutes Bild von den Männern machen, die alle den Chef-Sessel im Rathaus in Besitz nehmen wollen.

Mit Peter Berger, Rudolf Rinnen, Joachim Kandels, Horst Büttner und Frank Schaal saßen Kandidaten auf der Bühne, die besonders in zwei Themenfeldern unterschiedliche Auffassungen vertreten. Schaal, Rinnen und Kandels wollen der fliegerischen Nutzung der ehemaligen Air-Base eine Chance geben. Büttner und Berger nicht. Auch an der Gestaltung des Postplatzes scheiden sich die Geister. Dass etwas geschehen muss, ist allen Kandidaten wichtig. Unterschiedliche Ansichten gibt es darüber, ob das Postgebäude weichen muss.

Verschieden sind auch die Schwerpunkte, die die Kandidaten bei der von den TV-Redakteurinnen Dagmar Schommer und Katharina Hammermann moderierten Veranstaltung nennen. Frank Schaal (unterstützt von FBL und FDP) nennt als wichtige Projekte den Postplatz, die Zusammenarbeit mit der Verbandgemeinde Bitburg-Land sowie die Gründung eines Bürgervereins, Horst Büttner die Konversion des Housing-Geländes, ein Einkaufszentrum in der Innenstadt sowie die Instandsetzung eines Wanderwegs bei Erdorf. Peter Bergers (Grüne) Schwerpunkte sind die Entwicklung der Verwaltung, das Postgelände sowie ein neues und alternatives Verkehrsgutachten, Rudolf Rinnen (unabhängig) eine Hochschule für Logistik, eine Gesundheitsregion Bitburg sowie ein integriertes Stadtmarketingkonzept. Der von der CDU unterstützte Joachim Kandels nennt Bit-Galerie, Postgelände sowie neue Kindergartenplätze.

Die Zuhörer erfahren zudem, was sich ändert, wenn einer der Kandidaten das Amt übernommen hat. Das reicht von "im ersten halben Jahr nichts" (Büttner) über Bürgersprechstunden um 6.30 Uhr (Rinnen), "dass der Amtsinhaber mit dem Rad fährt" (Berger) und "Mindestens zwei neue Einwohner der Stadt" (Schaal) bis hin zu einem anderen Stil in der Führung der Verwaltung als der aktuelle Amtsinhaber (Kandels).

Einigkeit herrscht dagegen bei der Nowendigkeit des Baus der Nord-Ost-Tangente sowie der Beantwortung der Zuhörerfragen. Alle begrüßen eine Neuauflage des Stadtbusses. Jedoch sei solch ein Nahverkehr wohl nicht finanzierbar. Und die Stadtteile fördern wollen ebenfalls alle. Unter anderem, damit auch Erdorf endlich sein Baugebiet bekommt.

Meinung

Gefühlssache

In diesem Jahr stimmt es wirklich. Die Bitburger haben eine echte Wahl, wenn sie ihren neuen Bürgermeister bestimmen. Alle fünf Bewerber haben Eigenschaften, die für den Erfolg als Bürgermeister wichtig sind. Stärker noch als bei anderen Wahlen wird es beim Urnengang am 27. September deshalb auf den persönlichen Eindruck ankommen, den die Bewerber beim Wähler hinterlassen. Dieses "Rüberkommen" jenseits der Sachpolitik hat Joachim Streit erst zum unumstrittenen Bürgermeister und dann zum Landrat werden lassen. Sein Nachfolger muss ebenfalls auf diesem Gebiet punkten. Denn was das Tagesgeschäft betrifft, wachsen auch in Bitburg die Bäume nicht in den Himmel. Das war in den vergangenen Jahren so und wird auch weiter so sein. h.jansen@volksfreund.de

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