Andreas Kruppert kandidiert

Andreas Kruppert tritt an: Der Verwaltungswirt hat am Montag in Eschfeld - unterstützt von einigen prominenten CDU-Mitgliedern - seine unabhängige Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters in der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld erklärt (der TV berichtete).

Eschfeld/Arzfeld. Seit Montagabend steht es fest: Andreas Kruppert, der bislang geheimnisvolle sechste Mann im Rennen um das Bürgermeister-Amt in der VG Arzfeld, tritt an. Die etwa 100 Bürger, alle dank bestens funktionierender Mundpropaganda nach Eschfeld gekommen, machten ihm die Entscheidung leicht: Die für eine unabhängige Bewerbung notwendigen 60 Unterstützer-Unterschriften hatte der 30-Jährige am Ende des Abends bereits zusammen.

Tatsächlich waren es rund 70 Frauen und Männer aus vielen Islek-Gemeinden, die sich in die ausgelegten Listen eintrugen. Arzfeld, Dasburg, Daleiden, Dahnen, Eschfeld, Großkampenberg, Irrhausen, Lautzerath, Lichtenborn, Reiff, Roscheid, Waxweiler - die Unterstützung für Kruppert geht kreuz und quer durch die VG und die Generationen.

Allerdings hatte er auch all das gesagt, was die Bürger hören wollten: "Wenn Sie mit mir diesen neuen, jungen Weg gehen, wird in den nächsten zwei Monaten kein Rad mehr stillstehen. Denn diese VG hat es verdient, dass man sich um sie bemüht. Andreas Kruppert wird für alle da sein - nicht nur während der Wahlkampfzeit."

Es sei zudem auf kommunaler Ebene der größte Fehler, Parteigrenzen als Mauern zu verstehen: Vorschläge dürften nicht unter den Tisch fallen, wenn sie von Mitgliedern einer anderen Gruppierung kämen.

CDU-Minirevolte "gar nicht so gravierend"



Der 30-Jährige mit CDU-Parteibuch wird nicht zuletzt von vielen Christdemokraten unterstützt: Parteimitgliedern, die nicht die Entscheidung des Vorstands und der VG-Ratsfraktion mittragen wollten, den ersten Beigeordneten Klaus Juchmes als Kandidaten zu nominieren (der TV berichtete). In Eschfeld gesichtet: Klaus Hostert, Matthias Klar, Alfons Kockelmann, Michael Wallesch, Wolfgang Weiland, Herbert Zahnen und viele andere.

Auch Kruppert hatte sich der Parteispitze vorgestellt, wurde aber nicht zur Nominierung vorgeschlagen. Trotzdem will er kandidieren: Der große Zuspruch von vielen Seiten - nicht nur aus CDU-Reihen - habe ihn überzeugt. Die "Minirevolte" in der CDU sei indessen "gar nicht so gravierend", sagt Herbert Zahnen, Vorsitzender des Gewerbevereins Arzfeld und Umgebung. Zwar werde es gewiss bei der nächsten Parteiversammlung "lustig zugehen", aber das ändere nichts daran, dass er von Kruppert begeistert sei: Seiner Unterstützung könne er jedenfalls gewiss sein.

Das gilt auch für viele andere - wie die drei Eschfelder Frauen, die sich hinterher gegenüber dem TV äußern: "Ich bin begeistert", sagt Steffi Ritter. Jetzt habe man eine wirkliche Alternative. "Sonst wäre ich nicht wählen gegangen." Birgit Wallesch stimmt ihr zu. Und für Elke Heck steht fest: "So einen wollten wir!"

Zur Person: Andreas Kruppert stammt aus Biesdorf, machte eine Verwaltungslehre bei der VG Neuerburg und absolvierte ein FH-Studium zum Verwaltungswirt. Heute wohnt er mit seiner Frau Kathrin in Sülm (VG Bitburg-Land), arbeitet für die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in der Kommunalaufsicht und prüft unter anderem für zwei Landkreise, drei Städte und zehn Zweckverbände Haushaltsentwürfe. Kruppert ist Sänger der Eifeler Band "Dompiraten", die mit kölschen Liedern in der Region auftritt - demnächst übrigens auch in Arzfeld: am Samstag, 1. Mai, bei der Westeifelschau. Und wenn er dann Bürgermeister sein sollte? "Die Band wird den Auftritt wahrnehmen", sagt Kruppert. Allerdings mit einem anderen Sänger: "Da habe ich die Nachfolge geregelt. Dann übernimmt mein Bruder Dietmar." (fpl)

Meinung: Große Erwartungen
Von Christian Brunker
Einige prominente CDU-Mitglieder waren der Überzeugung, dass ihre Partei nicht den Stärksten der drei Kandidaten nominiert hat, die sich bei ihr vorgestellt haben. Dass sie mit dieser Meinung nicht allein dastehen, hat die Versammlung in Eschfeld gezeigt. Ganz deutlich wurde dabei die starke Sehnsucht nach einem "neuen Patrick Schnieder": einem jungen und zugleich kompetenten Kandidaten, der eine Perspektive über acht Jahre hinaus bietet und der Verbandsgemeinde neue Impulse geben kann - Dinge, die sie offenbar bei den bisher feststehenden Bewerbern vermissen. Allerdings muss Kruppert in den kommenden Wochen die Bürger überzeugen, dass er die auf ihn gerichteten Erwartungen auch erfüllen kann. c.brunker@volksfreund.de

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