Antenne-West-Frequenzen: Entscheidung gefallen

Trier · Wer bekommt den Zuschlag für die bis zur Pleite von Antenne West belegten regionalen Radio- und Fernsehfrequenzen? Offiziell steht die Entscheidung der Landesmedienanstalt noch aus, inoffiziell ist sie schon gefallen.

 Auf Sendung: Seit zehn Jahren gibt es Radio Bazillus. Foto: iStock

Auf Sendung: Seit zehn Jahren gibt es Radio Bazillus. Foto: iStock

(sey) Ende Juni wird die Vollversammlung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) darüber abstimmen, wer den einst umtriebigen Trierer Radio- und Fernsehmanager Sven Herzog beerbt. Der 41-jährige Antenne-West-Chef hatte mit seinem Firmenkonglomerat im vergangenen November Pleite gemacht und seine Lizenzen an die Ludwigshafener Medienaufsicht zurückgegeben. Die LMK schrieb die Lizenzen daraufhin neu aus. Doch der Ansturm hielt sich in Grenzen.

Laut LMK-Abteilungsleiter Rolf Platho haben sich gerade einmal zwei Interessenten beworben - und zwar sowohl für die Radio- als auch die Fernsehfrequenzen. Von den beiden Bewerbern sei allerdings "nur einer als ernsthaft einzustufen", sagte Platho am Dienstag unserer Zeitung. Der LMK-Abteilungsleiter bestätigte, dass es sich dabei um die Kaiserslauterner Radio Group GmbH handelt.

Die Mediengesellschaft betreibt bereits mehrere Radiosender in Rheinland-Pfalz und im Saarland, darunter Antenne Koblenz, Radio Saarbrücken oder Radio Idar-Oberstein. Seit Januar sendet die Firma um die Medienunternehmer Stephan Schwenk, Vitorio Nobile und Olaf Hopp auf den ehemaligen Antenne-West-Hörfunkfrequenzen schon ein sogenanntes Übergangsprogramm, damit die (mit einem normalen Radio empfangbaren) Frequenzen bis zur Neuvergabe nicht brachliegen. Insider werteten dies bereits als Vorentscheidung, dass das Unternehmen bei der Neuvergabe gute Chancen haben werde, den Zuschlag zu bekommen.

Anforderungen nicht von Pappe



Dabei sind die Anforderungen der Landesmedienanstalt nicht von Pappe. Nach der Ausschreibung muss der neue Radioanbieter in Trier, Wittlich und Bitburg/Daun "ein eigenes Studio nutzen" und werktags zwischen 6 und 18 Uhr ein moderiertes Programm anbieten. Der pleitegegangene Vorgänger Antenne West dagegen bediente sämtliche Frequenzen mit nur einem Studio in Trier.

Auch bei der ehemaligen Antenne-West-Fernsehfrequenz wird laut Platho die Radiogroup (betreibt im Saarland seit drei Monaten den Fernsehsender Citi.TV) für die nächsten zehn Jahre den Zuschlag bekommen. Auf dem nur von den rund 40 000 Kabelkunden empfangbaren Kanal sendet derzeit noch ein Auktionssender.

Wann die neuen Inhaber der Fernsehlizenz an den Start gehen werden, ist nach Angaben von LMK-Abteilungsleiter Rolf Platho noch nicht sicher: "Ein paar Monate wird es schon noch dauern."

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