Junge Reporterinnen befragen einen Dozenten zum Auftakt der zehnten Kinder-Uni in Trier

Trier · Auch dieses Jahr findet die Kinder-Uni an der Universität Trier statt. Warum er schon seit vielen Jahren als Dozent dabei ist, erzählt Dr. Werner Schäfer im Interview drei Kinder-Uni-Reporterinnen, die zusammen mit ihren Reporter-Kollegen künftig auch für den TV über die Veranstaltungen berichten werden.

 Die drei Kinder-Uni-Reporterinnen Kathrin, Nele und Rosa (von links) interviewen Dozent Werner Schäfer. TV-Foto: Björn Pazen

Die drei Kinder-Uni-Reporterinnen Kathrin, Nele und Rosa (von links) interviewen Dozent Werner Schäfer. TV-Foto: Björn Pazen

Was war Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Werner Schäfer: Eine Zeit lang war das Einzige, was ich an der Schule geliebt habe, die Pause. Am Ende war dann, wie schon in der Grundschule, Deutsch mein Lieblingsfach.

Wollten Sie schon als Kind Dozent werden?
Schäfer: Nein, erst wollte ich Schornsteinfeger werden, später Journalist.

Was ist Ihr Fach an der Uni?
Schäfer: Englisch. Anglistik heißt das an der Universität, weil es da um die Angeln geht. Nicht die Angeln, mit denen man Fische fängt, sondern um das Volk der Angeln.

Wie sind Sie auf Ihr Fach gekommen?
Schäfer: Auf Englisch bin ich nur gekommen, weil ich mal in der Schule eine gute Note in Englisch bekommen habe. Wenn man ein Lob bekommt, dann ist man einfach interessierter.

Was gefällt Ihnen an diesem Fach?
Schäfer: Vor allem, dass es eine Sprache ist. Und dass man immer Neues lernen kann und muss.

Wie war das, als Sie das erste Mal eine Vorlesung halten sollten?
Schäfer: Das war sehr aufregend. Und ich war sehr aufgeregt. Es hat sehr lange gedauert, das vorzubereiten. Meist hat man viel zu viel, also muss man entscheiden, was man nicht macht. Dann muss man sich überlegen, wie man das so erklären kann, dass die Zuhörer verstehen, was gemeint ist. Und genau planen, damit man nichts Wichtiges zu erzählen vergisst.

Wie sieht Ihr normaler Arbeitsalltag aus?
Schäfer: Morgens fängt es immer gleich an - mit einer Kanne Tee. Und vielen Büchern. Ich lese in jedem Buch ein bisschen, schreibe mir dann was auf. Dann gibt es jeden Tag etwas anderes. Heute Morgen habe ich mir beim Joggen die Antworten auf eure Fragen überlegt. Danach habe ich viel Büroarbeit gemacht. Übermorgen kommen Studenten und wir reden über ihre Fragen und Probleme. Jeder Tag ist anders, das ist schön.

Gibt es etwas, das Ihnen an Ihrem Beruf nicht gefällt?
Schäfer: Die viele Büroarbeit. Und dass man Noten geben muss. Manchmal muss man schlechte Noten geben. Das finden die Studenten nicht so toll.

Wie kamen Sie auf die Idee, Kinder-Uni Dozent zu werden?
Schäfer: Durch die Kollegen von der Kinder-Uni. Ich wollte mal ausprobieren, ob man mit Kindern dasselbe machen kann wie mit den großen Studenten. Das geht tatsächlich.

Werden die Veranstaltungen der Kinder-Uni extra für Kinder gemacht?
Schäfer: Ja, die werden extra für Kinder gemacht, sonst wäre das zu schwer. Ich überlege immer, was ist interessant und wie mache ich das so, dass die Kinder das verstehen können?

Was ist das Schönste, das Sie bei der Kinder-Uni erlebt haben?
Schäfer: Wenn ich beginne und alle Kinder sind ganz aufmerksam und still. Einige sind vielleicht zum ersten Mal an der Uni und auch ein bisschen verängstigt. Nach einigen Minuten merke ich, dass die Kinder sich wohler fühlen, dass sie nicht mehr Angst haben. Einmal habe ich einfach nur "Guten Morgen" gesagt und die Kinder haben geantwortet. Danach habe ich gesagt "Good morning" und alle haben geantwortet "Good morning". Wir haben das in sieben oder acht Sprachen gemacht und die Kinder haben immer geantwortet. Damit haben wir schon über Sprache gesprochen.

Was erwarten Sie von den Kindern?
Schäfer: Dass sie interessiert sind. Waren sie aber immer!

Was würden Sie in Zukunft anders machen bei der Kinder-Uni?
Schäfer: Manchmal meint man der Einzige zu sein, der etwas nicht verstanden hat. Fragst du einen neben dir, hat der das aber auch nicht verstanden. Dann liegt das gar nicht an den Studenten, sondern vielleicht am Dozenten. Es wäre also gut, wenn die Kinder sagen würden, ich verstehe dich nicht. Aber mir ist das noch nie passiert. Dennoch will ich versuchen, mir noch mehr vorzustellen, was Kinder verstehen.

Sind die erwachsenen Studierenden eigentlich so schlau und fleißig, wie sie es sein sollten?
Schäfer: Einige sind schlau, einige fleißig, einige schlau und fleißig. Ich finde aber, noch wichtiger ist, dass man etwas wirklich will. Wenn man Englisch studiert, muss man sich mit Englisch jeden Tag beschäftigen. Lesen, hören, sprechen, schreiben, reisen. Wenn man gerne Fußball spielt, wartet man ja auch nicht darauf, dass der Trainer einem sagt, jetzt spiel doch mal wieder. Man spielt von selbst. Und das ist das Beste!

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