Zu viel Regen zur falschen Zeit

Das hatten sich die Winzer anders vorgestellt. Das Wetter der vergangenen Tage war eine Katastrophe für all die Winzer, die noch Tage oder Wochen für die Weinlese brauchen. Bereits Ende September hatte sich abgezeichnet, dass der Herbst wegen der zunehmenden Traubenfäulnis in diesem Jahr den Winzern große Probleme bereiten wird. Nun ist es in vielen Weinbergen noch schlimmer geworden.

In den Weinbauorten war in dieser Woche die Hektik regelrecht zu spüren. Fast jeder versucht, so schnell wie möglich seine Ernte einzubringen. Einige Winzer hoffen noch. Sie haben während der Regentage eine Erntepause eingelegt, weil es Weinberge gibt, in denen die Trauben weniger faul sind und weil es zumindest an diesem Wochenende trocken bleiben soll. Dennoch: Wer es bis Ende dieser Woche geschafft hat, einigermaßen gesunde Trauben reinzuholen, kann sich glücklich schätzen. Den Herbst 2014 wird man so schnell nicht vergessen.

Die aktuelle Situation zeigt es mal wieder: Bis zum Schluss, bis die letzte Traube gekeltert ist, ist ein Weinjahr stets ein Hoffen und Bangen. Alles kann passieren, weil der entscheidende Faktor, der über Menge und Qualität entscheidet, das Wetter ist.

Es gab Jahre, da rechnete jeder bis Ende September mit dürftigen Qualitäten. Und dann folgte ein goldener Oktober wie aus dem Bilderbuch, der die Oechslegrade nach oben trieb. Gerade der Riesling, der oft noch im November gelesen wird, braucht diese schönen, trockenen, sonnigen und nicht so warmen Tage. 2011 war so ein Traum-Weinjahr. Die Natur schenkte den Winzern eine ordentliche Menge und überragende Weinqualitäten.

Auch solche Jahre wird es wieder geben.

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