Kommt Zeit, kommt Hirn

Liebe, sehr geehrte Familie Namegeändert aus Nameebenfallsgeändert: Sie haben sich in einem Schreiben, das mir aus der Chefetage in Trier zugestellt wurde, kritisch über die Eifelkolumne geäußert (um es vorsichtig auszudrücken).

Haben Sie vielen Dank für Ihre Meinung, sie hilft mir sehr beim Versuch, jede Woche zumindest einen Teil der Leserschaft für ein paar Minuten zu unterhalten. Da braucht man sowas. Und ich nehme das ernst, denn ich will ja, auch wenn es vermessen klingen mag, dass sich alle Leser unterhalten fühlen. Drunter mach ich's nicht.

Ein bisschen schmerzt das natürlich, was Sie da schreiben. Und wie Sie es schreiben. Das, vermute ich, soll es auch. Und es beeindruckt mich, dass Sie sich sogar die Mühe machen, eine Kolumne auszuschneiden (die von voriger Woche) und auf der anderen Seite mit folgenden Worten handschriftlich zu kommentieren, ich zitiere eins zu eins: "Umseitige immer wieder Hirnlose Texte jede Woche können uns in der Südeifel der Blödsinn nicht begeistern." Das "Hirnlose" und das "nicht" sind unterstrichen. Und, um es auch dem letzten Tünnes klarzumachen, ergänzen Sie, wieder wörtlich: "EINFACH-SCH..S. Ihre Fam. Namegeändert."

Jetzt weiß ich gar nicht weiter. Klar: Die Welt ist schlecht, und auch ich kann nicht immer gut sein. Sie wissen gar nicht, wie sehr mich das, gerade in diesen Zeiten, belastet. Ich will doch nur, dass alle froh sind. Und schaff's nicht. Tja.

Aber was denken Sie, liebe Familie N? Was soll ich tun, damit Ihnen die Kolumne gefällt? Damit sie vor allem Ihrem Niveau entspricht? Und Sie die ja vielleicht sogar lustig finden? Oder wollen Sie das gar nicht? Soll ich gar aufhören mit dem, ich zitiere (jetzt hätte ich fast hier hingetippt: "ich zittere"), "Hirnlosen SCH..S."? Und mit "der Blödsinn"?

Vielleicht helfen Sie mir ja und sagen es mir. Bis dahin: Frohe Ostern. Und lassen Sie sich ruhig Zeit, egal wie lange. Weil: Et jit net jerannt. Wäre voll hirnlos.

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