Elvis mit Revolver, verrückte Trommler und ein Sänger auf Abwegen

Gutes kommt ja angeblich immer wieder. Für die Songs der schwedischen Kultband Abba gilt das bestimmt. Ende September wird eine Platte mit Liveaufnahmen eines Konzerts von 1979 veröffentlicht. Der Titel: "Live at Wembley Arena". 25 Songs, zu denen Fans in Erinnerungen schwelgen können. Aber keine falsche Hoffnung: Eine Wiedervereinigung, sagen die vier Musiker, bleibt trotzdem ausgeschlossen.

Wie die Abba-Aufnahmen in den Archiven der Poplegenden, schlummert auch seit Jahren ein millionenschweres Elvis-Presley-Bild von Andy Warhol im Depot des Casinos Aachen. Jetzt will die Eigentümerin Westspiel den "Double Elvis" auf dem internationalen Kunstmarkt verkaufen. Das könnte sich lohnen: Experten schätzen den Wert auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Versteigern soll den Elvis in Cowboypose mit Jeans und Revolver das Auktionshaus Christie's. Warum das Filetstück der 1976 eigens für die Spielbank angekauften Kunstsammlung jetzt unter den Hammer kommt, ist nicht bekannt - möglicherweise liegt's an den sinkenden Umsätzen in der Glücksspielbranche.

Altbewährtes wieder aufleben zu lassen, ist bei Peter Fox zurzeit nicht angesagt. Der Musiker (Seeeed) hat sich ein neues verrücktes Projekt ausgedacht: Er eröffnet eine Trommelschule in Berlin-Kreutzberg. An der BÄM, der "Berliner Äcademy für Marching Drums", soll "die in Deutschland kaum verbreitete Art des Showtrommelns" unterrichtet werden.So heißt es auf der Homepage. Das Gelernte sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene etwa bei Straßenumzügen, Sportveranstaltungen und eigenen Bühnenshows umsetzen. Na dann, viel Vergnügen!

Es muss aber nicht immer etwas Neues sein, auch Gegensätze haben ihren Reiz. Das beherzigt etwa die Kunstsammlung NRW. In Düsseldorf stellt sie bis Januar 2015 der Sicht des Westens auf Ägypten die Darstellung Europas aus arabischer Perspektive gegenüber. Konkret: Reisebilder der Maler Max Slevogt (1868-1932) und Paul Klee (1879-1940) neben Marionetten-Filmen des Ägypters Wael Shawky über die mittelalterlichen Kreuzzüge.

Auf ungewohntes Terrain begibt sich auch Bassbariton Thomas Quasthoff (54). Nach seinem Abschied von der Konzertbühne feiert er jetzt ein Comeback als Kabarettist. Laut Nürnberger Burgtheater tourt er zurzeit mit dem Berliner Kabarettisten Michael Frowin durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Beide versprechen "bissige Beobachtungen, beißend satirisch zugespitzt". Den Namen des Stücks - "Keine Kunst" - sollte man da offenbar nicht ganz so ernst nehmen. Christa Weber

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