Herzenswärmer und Schädelspalter

Alle Jahre wieder …. stürzen sich die Menschen in den Vorweihnachtstrubel, rennen durch die Geschäfte, um Geschenke zu kaufen und hetzen von Termin zu Termin. Und alle Jahre wieder besuchen Millionen von Menschen die Weihnachtsmärkte im Land.

Tausende drängen sich durch die Budengassen, kaufen hier und dort mal was, essen Bratwürste und Reibekuchen und wärmen sich am Glühwein.

Es ist ein Milliardengeschäft. Wer in einer angesagten Stadt einen guten Stand hat, macht traumhafte Umsätze. Das gilt vor allem für die Glühweinstände. Heißer Wein geht immer. Und die Qualität spielt in der Regel keine Rolle.
Die meisten Anbieter verwenden industriell hergestellten Glühwein. Es sind meistens billigste Weine aus Spanien und Italien niedrigster Qualität, stark gesüßt und aromatisiert, um die Mängel zu kaschieren.

Inzwischen soll es aber Leute geben, die im Freundeskreis Glühweine kritisch verkosten und bewerten. Sogar die Bild-Zeitung ließ von einem Sommelier eines bekannten Sterne-Restaurants die heißen Weine verkosten. Das Urteil über die unterschiedlichsten Qualitäten fasste die Bild in dem Satz zusammen: "Vom Herzenswärmer bis zum Schädelspalter".

Nun, bevor ich mir den Schädel spalten lasse, mache ich mir meinen Glühwein lieber selbst. Ein einfacher Wein von der Mosel, beispielsweise ein leichter Müller-Thurgau oder ein feuriger Dornfelder, gewürzt mit Zimt, Nelken, Zitronen, vielleicht noch ein bisschen Anis, und das Ganze ein paar Minuten köcheln lassen. Das ist ein feiner und vor allem echter Genuss an kalten Wintertagen.

Den Wein habe ich im Keller liegen, jetzt muss es nur noch kalt werden.

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