Meine Wirtschaftswoche: Warum Kinder und Karriere für Frauen wichtig sind

Mehr weibliche Karrieren im Arbeitsleben: Das fordern Gewerkschafter, aber auch Arbeitgeber und ganz normale Bürgerinnen und Bürger sind dafür. Damit diese Karrieren möglich werden, müssen Staat, Unternehmen, Männer, aber auch die Frauen selbst noch mehr umdenken als bisher.

Am Weltfrauentag an diesem Samstag geht es Organisationen weltweit auch darum, auf Missstände im Arbeitsleben hinzuweisen. So liegt zwar der Anteil arbeitender Frauen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren in Deutschland bei über 70 Prozent. Aber viele Frauen arbeiten in Minijobs. Wenn sie in vergleichbarer Position wie Männer arbeiten, verdienen sie oft weniger.

Zur Gleichbehandlung von Frauen im Beruf fordern Gewerkschafter Frauenquoten nicht nur für Vorstände und Aufsichtsräte der Konzerne, sondern auch für Führungspositionen in kleineren Firmen. Was stimmt: Viel ändert sich nicht, wenn die Förderung weiblicher Karrieren freiwillige Angelegenheit bleibt.

Auch haben es Frauen schwerer, die Familie und Job in Einklang bringen wollen. Dafür müsste vielerorts die Kinderbetreuung besser werden. Laut einer Umfrage wünschen sich die meisten Männer und Frauen überdies familienfreundlichere Arbeitszeiten. Aber nur wenn mehr Männer als bisher und länger in Elternzeit gehen, wird es auch für Frauen leichter. Hier sind nicht nur die Arbeitgeber gefragt, sondern insbesondere die männlichen Mitarbeiter: Wie sähe die eigene Karriere aus, wenn Familie dabei mehr als bisher mitgedacht würde? Wird die Aufteilung zwischen den Geschlechtern diesbezüglich gerechter, wären Frauenquoten womöglich nur übergangsweise notwendig.

Natürlich gibt es Gründe, wenn Eltern mit kleinen Kindern längere Auszeiten vom Beruf nehmen. Mit ihren beruflichen Einkommen zahlen Frauen wie Männer allerdings auf ihre spätere Rente ein. Und die fällt umso höher aus, je regelmäßiger und höher Vorsorge geleistet wird. Vor allem das spricht für mehr weibliche Karrieren. oht@volksfreund.de

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