Mensch ... ADAC-Präsident Peter Meyer !

Da haben Sie sich aber geradewegs an die Spitze der Pannenstatistik der deutschen Lobbyistenverbände gesetzt. Womöglich ist das Lenkgestänge beim ADAC verbogen, wenn Sie als Chef nicht wissen, wohin Ihre wichtigsten Mitarbeiter steuern. Oder mit dem Getriebe stimmt was nicht. Ist vielleicht die Kupplung schlecht synchronisiert? Fehlt den Bremsen die Durchschlagskraft? Führt das Navi in die Irre? Irgendwie muss es ja zu der Geisterfahrt Ihres Kommunikationschefs gekommen sein.

 ARCHIV - Der Präsident des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC), Peter Meyer.

ARCHIV - Der Präsident des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC), Peter Meyer.

Foto: Jens Wolf (dpa-Zentralbild)


Ich weiß es nicht, ich verstehe nix von Autos, ich fahre sie nur. Deshalb bin ich vor 35 Jahren auch Mitglied in Ihrem Verein geworden, als ich irgendwo in der Eifel stand und meine Studentenkarre nicht mehr weiter wollte. Mir ging es eigentlich nur um Pannenhilfe, nicht darum, mich einer Lobby für Pistenrambos und Landschaftsversiegler anzuschließen. Und ich schätze mal, so wie mir geht es 90 Prozent aller ADAC-Mitglieder. Sie aber treten auf wie Graf Koks von der Autobahn, scheuchen Politiker vor sich her, setzen rigoros Verbandsinteressen durch, erteilen Zensuren und klüngeln vor sich hin. Und tun dabei immer so, als würden Sie für 19 Millionen Menschen sprechen, obwohl Sie wissen, dass nur ein Bruchteil davon das tatsächlich so sieht.
Im Grunde genommen hat Ihr oberster Öffentlichkeitsarbeiter diese Logik des Bluffens gar nicht verlassen. Da schreibt der ADAC einen Wettbewerb zur Ermittlung des Lieblingsautos der Deutschen aus - und es machen so viele Leute mit wie beim Winter-Preisausschreiben der Schrotthändlerinnung in Winsen an der Luhe. Also multiplizieren Sie wie gewohnt alles mit dem Faktor Zehn und gaukeln jahrelang ein Interesse vor, das es gar nicht gibt. Natürlich mit viel feierlichem Brimborium drumherum. In München, wo der ADAC residiert, sagen die Leute zu so was: "Veroarschen könn' ma uns selba."
Passen Sie mal gut auf Ihren Laden auf, damit der keinen Kolbenfresser kriegt. Ist eh 'ne harte Zeit für alles Gelbe: Die FDP ist weg, Borussia Dortmund nur noch auf Platz 4, und Telefonzellen sind auch schon fast ausgestorben. Da muss man sich um den Gelben Engel langsam ernsthaft Sorgen machen.

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