Mensch... Till Schweiger!

Es muss einmal gesagt werden: Wir alle können von Ihnen lernen. Ein einziger Gesichtsausdruck für 90 Minuten Film: Wenn das mal kein Musterbeispiel für den sparsamen Umgang mit knappen Ressourcen ist.

 Til Schweiger debütierte 2013 als „Tatort“-Kommissar. Foto: Sven Hoppe

Til Schweiger debütierte 2013 als „Tatort“-Kommissar. Foto: Sven Hoppe

Nicht nur das: Wer sonst könnte mit so wenig intellektuellem Input die versammelte Blogger-, Facebook- und Kritiker-Gemeinde zu solchen geistigen Höhenflügen animieren? Von "NullHirnBullen" bis "KeinKoksNasen" reicht die Liste von originellen Titelvorschlägen für Ihren Tatort am letzten Sonntag. Vom "Dicke-Eier-Fernsehen" schreiben Kritiker, und von "Frontschweinprosa".

Welcher revolutionäre Theaterregisseur kann sich vergleichbarer Aufmerksamkeit erfreuen? Da geben Sie mal kurz den Bruce Willis für Arme, und halb Deutschland wähnt sich auf dem "Friedhof der Nuscheltiere".

Dabei sind Sie ganz einfach zu verstehen: Man muss nur Videotext-Tafel 150 aufrufen, da gibt es die Untertitel, die alle Ihre Sprachfehler kompensieren.

Nur eines macht mir Kopfzerbrechen: Gegenüber Ihrem ersten Auftritt als Kommissar Nick Tschiller ist die Quote um 20 Prozent geschrumpft. 10,1 Millionen: Da war ja sogar der olle Palu aus Saarbrücken an guten Tagen mehr gefragt. Dabei war der gar kein Hollywood-Star, und sein nackter Po wäre wohl im Gegensatz zu dem Ihren kein Mittel gewesen, die Einschalt-Zahlen hochzuhalten.

Aber die ARD rechnet schon: Am Sonntag gab's 19 Tote, macht rund 530 000 Zuschauer pro Leiche. Beim nächsten Tschiller wird die Zahl der Mortalitätsfälle einfach auf 25 erhöht, dann gibt's die 13-Millionen-Rekordquote. Passt schon. Oder "psst schn", wie Sie sagen würden.

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