Franziskus im A 8

Erinnern Sie (die Älteren unter uns) sich noch, wie spinnefeind sie sich dereinst in unserem Kreistag waren? Vorbei! Tempi passati! Ab in die Mottenkiste der bald 200-jährigen Geschichte dieses unseres Kreises! Heinz-Peter Thiel, der Franziskus der Kommunalpolitik, hat es gerichtet: Alle Menschen (Kreistagsmitglieder) werden Brüder (und Schwestern).

Falsch: Sind alle Brüder (und Schwestern). Und das hat er in nicht mal einem Jahr geschafft. Kein Wunder, dass er ob seiner einzigartigen Leistung ein Geschenk bekommen hat: ein Auto. Entsprechend der Finanzlage des Kreises tippe ich auf einen Lada Niva, Baujahr 1986. Vielleicht mit Anhängerkupplung, ganz ohne Extras geht es doch nicht. Und schwarz sollte er sein. "Mit der Farbe liegst du richtig", sagt Walburga.

Meine Frau stimmt mir zu? Was ist passiert? Hat sie auch schon was vom frieden- und freundschaftstiftenden Segen des Landrats abbekommen? "Aber nur mit der Farbe", legt Walburga nach. Uff, sie ist doch ganz die Alte. Und, was hat er für ein Auto bekommen? "Audi A 8, schwarz, passt in unsere Garage nicht rein."

Wie langweilig: So einen hatte Heinz Onnertz doch auch schon. Getreu dem Motto "Ist die Kass‘ erst ruiniert, kauft's sich völlig ungeniert" hätte es dann auch ein schniekes Bentley Cabrio sein können. Oder ein Audi R8, von dem wahrscheinlich ein namentlich bekannter Bürgermeister einer Verbandsgemeinde (kleiner Tipp: die größte im Kreis) als Dienstwagen träumt.

Aber bescheiden wie unser oberster Vulkaneifeler (der Landrat) ist, hätte er vermutlich einen weißen VW Beetle genommen. Aber wahrscheinlich konnte er nicht nein sagen, als ihm die Kumpels den Audi vor die Tür gestellt haben. Na dann: viel Spaß damit, aber etwas umsichtiger sein beim Parken (wie bereits mitgeteilt: Ich habe Fotos von den Parkexzessen des Herrn T. aus M.!).

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