Luft-Kuh-Ort Gerolstein

Pitter

In Gerolstein stinkt es seit geraumer Zeit immer mal wieder. Kommunalpolitische Gründe liegen diesmal aber nicht vor, da sich die Volksvertreter im Urlaub befinden und der Rondellbrunnen geruch- und fast geräuschlos sprudelt.
Der Gestank hüllte die Stadt eher still und heimlich ein. Gerolstein, der Luft-Kuh-Ort. Die Quelle wird im Norden Gerolsteins vermutet, wo mehrere Hundertschaften Rindvieh nun zuhause sind. Die erzeugen natürlicherweise viele Hektoliter Gülle, die wiederum irgendwo hin muss und bekanntlicherweise streng duftet.

Mit einem lauen Sommerabend auf der Terrasse war es daher in diesem Sommer nichts in Gerolstein - und das lag diesmal nicht nur am mäßigen Wetter oder zu vielen Stechmücken. Es wird sogar gemunkelt, dass die verwöhnte Großstadtnase so manchen Eifelsteig-Wanderers derart empfindlich auf den urtümlichen Geruch reagiert hat, dass die Damen und Herren einen weiten Umweg über Dockweiler und Daun in Kauf genommen und Gerolstein links liegen gelassen haben.

Dabei könnte das ein ganz neuer Trend und Gerolstein - wie so oft - zum Vorreiter werden: Zurück zur Natur, ja zum dosierten Gülleeinsatz! Vorbei die Zeiten der künstlichen und mit viel Geld aus dem Boden gestampften Wellness-Tempel, Beauty-Salons, Feng-Shui-Suiten, Ayurveda-Appartement. Wieder her mit den ländlichen Traditionen. Die Touristiker basteln schon an Angeboten wie Ausmist-Aufenthalten, Bio-Bädern, Kuh-Konzentration.

Der Slogan: Gerolstein, Natur in Gülle und Fülle!

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