Geht nicht gibt’s doch

Da hab ich nicht schlecht gestaunt, als ich mir am Freitagmorgen den frisch sanierten Ostallee-Abschnitt anschaute: Bauarbeiter weg, alles so weit fertig – aber von Freigabe keine Spur. Den Grund hat mir mein Viezkumpel Hans, der im Baudezernat arbeitet, genannt:

Die neue Fahrbahndecke muss anderthalb Tage lang auskühlen, bis man den Verkehr auf sie loslassen kann. Aber der Abbau von Absperrungen und Umleitungsschildern wäre am Karfreitag eh nicht drin gewesen. Stichwort: Landesfeiertagsgesetz. Das verbietet solch profane Arbeiten wie Bauen und das ganze Drumherum an hohen Feiertagen. Auch zum Schutz der Arbeitnehmer. Da hat's bei mir geklingelt! Ich bin doch auch schutzbedürftig! Also hab ich den Rest des Karfreitags daheim die Arbeit ruhen lassen und den höchsten Putzfeiertag meiner Bärbel mal ganz passiv miterlebt. Staubsaugen? Nix da! Badezimmer schrubben? Vergiss es! Mülleimer leeren? Morgen vielleicht!

Geht nicht gibt's doch. Man muss nur nicht wollen - feiertagsgesetzlich abgesichert. Die einzige schwere körperliche Betätigung, die ich mir zugemutet habe, war das Stemmen meiner randvoll mit köstlichem Viez gefüllten Porz. Worauf ich getrunken habe? Auf Bärbels heldenhaften Einsatz im Interesse der Haushaltshygiene - und auf die Freigabe der Ostallee am Samstag bis spätestens 10 Uhr. Prost!

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