Viez-Jupp: Doppelschlag dank Drahtesel-Spur

Die Entdeckung der Langsamkeit – unter diesen Titel könnte man fast das neue Trierer Verkehrskonzept stellen – von Mobilität kann man da ja kaum noch sprechen.

Überall werden jetzt Autospuren in Fahrradwege umgewandelt, schließlich soll jeder gleich viel Straßenraum haben, meint die Stadtverwaltung. Mir persönlich macht das nichts aus, ich bin ohnehin fast immer per pedes unterwegs. Und je mehr Platz die Velo-Fahrer auf der Straße haben, desto seltener rennen sie mich auf dem Bürgersteig über den Haufen.

Mein Freund Hannes aus dem Hochwald, der hat diese Woche aber ganz schön geschimpft, als er zu Besuch kam, weil er innerhalb des Alleenrings nicht mehr vorwärts kam mit seinem alten Benz. Er käme nicht mehr zu mir, wetterte er, als er zwei Stunden zu spät eintrudelte, den gemeinsamen Viez müssten wir künftig bei ihm zu Hause trinken. Auf Baustellen, Fahrradwege und Schlaglöcher habe er keine Lust mehr, stellte er mit (immer noch) hochrotem Kopf fest.

Eigentlich hat die Stadt mit den neuen Radwegen aber nur zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Denn über das Thema kommunale Geschwindigkeitskontrollen müssen sich Stadtratsmitglieder und Stadtvorstand nicht mehr streiten. Denn damit lässt sich künftig kein Geld verdienen bei dem Tempo, das man als Autofahrer in der Innenstadt auf dem Tacho hat. Es sei denn, man führt Tempo-5-Zonen ein. Vielleicht werden die dann Teil des Trierer Mobilitätskonzept 2035.

Bis dahin grüßt euch Euer

Viez-Jupp

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