Auf diese Schweincha können wir bauen …

Haben Sie im Volksfreund das hübsche Wudzchen mit dem schwarzen Kopf und den Schlappohren gesehen, das in Wittlich aufgewachsen ist? Es ist zugezogen, ein Schwäbisch-Hällisches Schweinchi. So heißt jedenfalls die Rasse. Apropos: Warum eigentlich haben wir es noch nicht geschafft, als Säubrenner eine eigene Schweineart zu schaffen?

Wir haben bislang ja nur eine Kreuzung post mortem mit Brötchen und Senf und eine - weder lebendig noch tot -in Bronze hinbekommen. Beide Arten können sich nicht wirklich vermehren, sind also auch keine regenerativen Schweine sozusagen. Ob es umgekehrt dann Umweltsäue sind, weiß ich nicht. Ich weiß aber: Unser ganzes Image als Wittlicher baut auf die Sau auf! So was Langweiliges wie Touristenhochburg, Wirtschafts- oder Schulstandort kann ja jeder. Säubrennerstadt ist da schon exklusiver. Vielleicht bekommen wir ja eine Kreuzung in den Stadtfarben hin mit knallrotem Kopf und weißem Bäuchlein, und zwar am besten in Miniaturausgabe. Es soll sogar Stars geben, die sich Minischweinchen als Haustiere halten. Und ich stelle mir das wundervoll vor, wenn in all unseren Wittlicher Vorgärten auf den ausgedehnten menschenleeren Rasenflächen vor den Ein- und Mehrfamilienhäusern die Wittlicher Mini-Wudzja quieken. Wir bräuchten auch keine Biotonne. Höchstens beschließt der Stadtrat Deutschlands erste Wudzja-Steuer.
Und die Schweinerei vor der Haustüre animiert vielleicht die Wittlicher zur Fortpflanzung, sodass der Bürgermeister jährlich steigende Bevölkerungszahlen verkünden kann: Wittlich wächst! Ja! Außerdem ist doch die "essbare Stadt" wie in Andernach ein ganz großes Thema. Klar. Da setzen die eher auf Gemüse und Obst. Wir setzen halt auf Fleisch. Auf diese Schweincha können wir bauen!
Wilbert

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