Wilbert: Zu Besuch in Metz

Neulich war ich mit Wilma in Metz zu Besuch. Da haben wir uns das Centre Pompidou angeschaut. Donnerwetter, was hat die Stadt sich gemacht! Früher war da alles grau in grau. Und heute ist es wieder richtig nett, dort durch die Stadt zu bummeln. Und das Centre Pompidou erst!

Was für ein verrücktes Gebäude. Das sieht wie ein Chinesenhut aus, und da gibt es viele Ausstellungen zu besichtigen.

Jetzt ist mir aber was anderes in Metz aufgefallen: Da stehen in der Innenstadt manche Geschäfte leer - wie bei uns in Wittlich. Und das in einer Departement-Hauptstadt, die im Vergleich zu Deutschland fast so bedeutsam wie Mainz als Landeshauptstadt ist. Aber komischerweise stört das die Metzer nicht. Die Stadt ist so weitläufig gebaut, da fällt das gar nicht auf - man geht gemütlich über die Avenues und Boulevards, die im warmen Sonnenlicht funkeln, das die muschelkalkfarbenen Häusermauern widerspiegeln.

Vielleicht fallen die einzelnen Leerstände aber auch deshalb nicht auf, weil es in Metz so viele Straßencafés und Restaurants gibt! Die Metzer gehen eben selbst auch am Sonntag vor die Tür und essen mit Familie und Freunden in netten Restaurants zu Mittag. Da wird gemütlich zusammengesessen und geklönt.

Und da hab ich mich gefragt: Warum sitzen wir eigentlich am Sonntag immer bei uns zu Hause? Immer wieder beschweren wir Wittlicher uns über die Geschäftsleerstände in der Innenstadt - aber selbst am Sonntag (von den Werktagen ganz zu schweigen) sind wir zu faul, um vor die Tür zu gehen. Vielleicht muss sich ja erst was in den Köpfen ändern, und dann füllt sich die Innenstadt irgendwann ganz von selbst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort