Große Stadt ganz klein

Langsam muss man sich wirklich Sorgen machen um unser Oberzentrum: Lange Jahre kämpfte das Mosel-Metropölchen mit aller Kraft darum, die 100.000-Einwohnermarke so deutlich zu überspringen, dass auch keiner mehr Zweifel daran hat, dass es sich bei Trier um eine Großstadt handelt. Das hat die Stadt an der Mosel geschafft!

Aber Großstadt-Sein ist nicht nur schön und mit vielem, was Größe von Städten so mit sich bringt, tun sich die Trierer und die, die Großstadt verwalten, schwer. Beispiel eins: Natürlich gibt es in Großstädten Prostitution - auch auf Straßen. Ganz egal wie man dies moralisch bewertet, man muss mit diesem Phänomen umgehen, und das gelingt am besten, wenn man dafür Zonen ausweist, die entsprechend ausgestattet und kontrolliert werden können. Egal wo sie sich befinden, sie werden manche stören, dennoch muss man es tun. In Trier geschieht nichts, und so stehen die Damen wild irgendwo herum.

Beispiel zwei: Natürlich gibt es in Großstädten mehr Bettler als auf dem Land - auch organisierte Gruppen. In Trier wird erschreckt gejammert und hilflos zugesehen. Beispiel drei: Natürlich gibt es in Großstädten mehr Straßenverkehr als in Bitburg oder Wittlich. In Trier bricht aber bei jedem kleinen Unfall das ganze System zusammen. Ein Konzept für eine in Zukunft flüssigere Verkehrsführung gibt es nicht. Da ist jede Kleinstadt in der Region weiter und das nicht, weil dort weniger Autos fahren und es deshalb leichter ist, ein Konzept zu machen, sondern weil man das Problem dort ernster nimmt und Mut zu Experimenten hat - auch wenn diese immer umstritten sind.

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