Bewegung in der Schuldebatte

Die Diskussion über die Zukunft der Trierer Schulen beherrscht die Stadt. Die Mitarbeiter des beauftragten Fachbüros Biregio und der Verwaltung brauchen seit Wochen starke Nerven, um die anhaltend heftige Kritik von allen Seiten zu verkraften.

Konferenzen, Krisensitzungen, Pressemitteilungen, Leserbriefe, Referate, Unterschriftensammlungen, Demonstrationen: Die gesamte Klaviatur der internen und vor allem externen Kommunikation kommt zum Einsatz.
Alles andere als ein Sturm der Entrüstung hätte auch sehr überrascht, da der Entwurf des Schulentwicklungsplans etliche Schließungen und Verlagerungen vorsieht. Die pädagogisch beste Lösung, die für möglichst wenig Geld zu haben ist: Bei einer solchen Anforderung musste Planer Wolf Krämer-Mandeau auch schmerzhafte Eingriffe vorschlagen.

In dieser Woche hat die allgemeine Entrüstung erste konkrete Änderungen bewirkt. Der Zeitplan ist inzwischen nicht mehr einzuhalten. Statt im November soll die Entscheidung im Stadtrat erst im Dezember oder Februar fallen. Zudem machte das Land - völlig zu Recht - klar, dass eine zweite Integrierte Gesamtschule (IGS) für Trier in absehbarer Zeit nicht infrage kommt. Wo hätten denn die Schüler (und das Geld) für eine vierzügige IGS in Ehrang herkommen sollen? Eine zusätzliche Oberstufe direkt neben dem Friedrich-Spee-Gymnasium, das ohnehin schon ums Überleben kämpft? Das wäre weder notwendig noch sinnvoll.

An einer Front, wo es zuletzt eher ruhig war, stehen neue Verteilungskämpfe bevor: zwischen der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg. Die offensive Ansage von Triers Schuldezernentin Angelika Birk, Schüler aus dem Kreisgebiet nur noch in besonderen Fällen anzunehmen, wird mit Sicherheit Reaktionen heraufbeschwören.
m.hormes@volksfreund.de

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