Die schlimmen Schwestern

Ach, schön: Als der bereits mehrfach hier zitierte und ohnehin generalsympathische Hupperts Jupp – mit Wurzeln in Schwirzheim und Wohnstatt in Niederprüm – in der Redaktion zu Besuch war, habe ich ihn ja nicht wieder rausgelassen, bis er uns noch ein paar allerliebste Eifeler Geschichten geschenkt hat. Dabei hatte er noch einen dringenden, wichtigen Termin.

Aber so geht das natürlich nicht: Der Leser verzeiht keine Pausen oder Ausfälle, ich muss hier ... wie heißt das? Ach ja: liefern, liefern, liefern. Und Huppertsjuppes lieferte: Unter anderem die Geschichte von Richard - "Rickes" - aus Gondelsheim. Und von dessen beiden Schwestern Gertrud und Katharina: "Traud" und "Kätt". Nun muss man wissen, dass dieses Eifeler Trio sein Leben im gemeinsamen Hausstand fristete, da keiner der drei jemals zum Heiraten gekommen war. Sie waren alle, wie die Eifeler sagen, "lossleddich". Frei und ungebunden - sieht man einmal von der Gebundenheit im geschwisterlichen Miteinander ab.

Die durch die unterbliebene Eheschließung freigewordene Zeit wusste Rickes bestens zu nutzen, allerdings auch, indem er gelegentlich ... nun ja. Dämon Alkohol! Kehrte er dann aber so spät wie voll ins heimische Nest zurück, wurde er stets von den Schwestern zur Sau gemacht. Das wussten natürlich seine Kumpels.

Und so fragten sie ihn eines Tages, als er wieder zum Kegeln auftauchte, ob er denn nach dem letzten Gelage wieder von Traud und Kätt einen über die Nuss bekommen habe. Rickes aber antwortete mit einem genialen Satz, den nur ein Eifeler so hinbekommen kann: "Ech jääf", er gäbe also, sagte Rickes, "oos Traud dröm, wenn ich oos Kätt loss wär!"

Et jit net jerannt.

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