Schöne Schweinereien

Manchmal findet man schöne Sachen beim Bücherdurchforsten, wie dieses Zitat des irischen Autors Sean O'Casey zum Thema schlimme Volksmusik: "Was kann man von einem Schwein anderes erwarten als Grunzen?"

Vor allem erinnerte es mich an, apropos Schwein, Hans-Joachim Kulenkampff. Ach ja ... Moment: Liebe Kinder, der Herr Kulenkampff, das war ein in Deutschland weltberühmter Schauspieler, Showmaster (so was wie Dieter Bohlen in Anständig) und, jawohl, Vorleser. Er hat uns Fernsehguckern nämlich spätabends, zum Sendeschluss (ach, pardon: Früher hörte das Fernsehen um Mitternacht auf. Schlimm, was?) immer noch eine Geschichte dargeboten. Danach war alles wieder gut auf der Welt, und wir schlummerten selig ein. Wir nannten ihn, als sei er unser Freund, "Kuli" (das ist die Kurzform für ein Schreibgerät, das keine Tasten hat, unvorstellbar heute).

Was ich sagen wollte: In einer seiner Shows hab e ich mal den besten Satz gehört, der je im deutschen Fernsehen gesprochen wurde. Es ging um ein Ratespiel: Über einen roten Teppich hoppelten, trippelten und watschelten allerlei Tiere ins Studio, und die Kandidaten sollten dazu eine Frage beantworten - wobei die Frage hier völlig egal ist. Denn:

Dann kam ein Schweinchen reingelaufen. Und Kuli sagte: "Das ... ist nicht das erste Schwein, für das ein roter Teppich ausgerollt wird ..."

Riesenapplaus! Wie auch für Kolumnenkonspirateur Bernd Rehles - er zitiert, nachdem er etwas über die Zerstörung einer Stadtkyller Kapelle im Volksfreund gelesen hat, einen Bekannten: Jeder Mensch, sagt der, habe "dat Recht, en dumm Sou zu sin. Die einen notzen et, die anneren lossen et bleive."
Saugut, oder? Da ringelt sich mein ... öh ... Kolumnisten-Kuli vor Freude. Et jit net jerannt.

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