Trier steht vor einem heißen Herbst

Ein Thema wird die politische Agenda Triers im Rest des Jahres beherrschen: die Diskussion über die Zukunft der Schulen. Die Vorstellung des ersten Entwurfs für den Schulentwicklungsplan löste bei manchen reflexartige Empörung aus, bei vielen aber offenbar auch eine Schockstarre.

Sieben Grundschulen auf der Streichliste, dazu vermeintlich etablierte Realschulen plus vor dem Aus: Diese Kehrtwende in der städtischen Schulpolitik mussten die Betroffenen erst einmal verdauen.

Gerade mal zehn offizielle Stellungnahmen liegen der Stadtverwaltung bisher vor. Die Zurückhaltung erklärt sich wohl vor allem aus den Sommerferien. Mit der Ruhe vor dem Sturm wird es vermutlich bald vorbei sein, ein heißer Herbst folgen. Sozialdezernentin Angelika Birk, ihre Mitarbeiter und der externe Experte Wolf Krämer-Mandeau müssen sich auf starken Gegenwind gefasst machen. Kein Stadtteil und keine Schulgemeinschaft wird bereit sein, einen Standort sang- und klanglos aufzugeben.

Sensibilisiert ist die Dezernentin jedenfalls schon. Sonst hätte sie in dieser Woche nicht eigens zu einem Pressegespräch eingeladen, nur um die weitere Vorgehensweise bekannt zu geben. Durch den recht konkreten Zeitrahmen steht die äußere Struktur, sodass es in den nächsten Wochen und Monaten ans Eingemachte gehen kann.

Beispiel Trier-West: 2010 erkämpfte sich die Kurfürst-Balduin-Schule unter anderem per Schülerstreik die Chance, Realschule plus zu werden. Was sich die Trier-Wester wohl diesmal einfallen lassen, um einen Umzug nach Ehrang mit Fusion zur Integrierten Gesamtschule zu vermeiden?

m.hormes@volksfreund.de

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