Schutz von Zwiebelblumen

Aus Holland erreicht mich die Nachricht einer aufgebrachten Frühlingsblumen-Freundin. Vögel hätten ihr vor drei Tagen alle im Herbst gesetzten Krokuszwiebeln ausgegraben. Das Problem kennen wir doch. Trost kann ich der fassungslosen Niederländerin nicht spenden – immerhin handelte es sich um 1000 Zwiebeln – aber die Erklärungen des Vogelexperten Lars Lachmann vom Naturschutzbund.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Die erste leitet er von den Saatkrähen ab. Diese Rabenvögel fressen gerne frisch gekeimtes Korn. Vielleicht vermuteten die Artgenossen hier Powersnacks. Spätestens bei der Milleniums-Zwiebel konnte allerdings kein Zweifel mehr bestehen: Hier war nichts zu holen. Oder doch? Vögel fressen Würmer. Vom Zwiebelausgraben könnten sie sich versprechen, dass Getier dort leichter zu haben ist als in festen Böden. Wo gegraben wurde, ist der Boden locker.

Hätte es sich wie in unserem Fall letzte Woche um Rabenvögel gehandelt, wäre es möglich, dass ihr Spieltrieb sie zum Zwiebelausgraben verleitet. Die Vögel könnten beobachten, wie da jemand etwas versteckt, so Lachmann. Wo sich ein Spatzenhirn nichts denkt, schwingt sich der intelligente Rabenvogel zum Suchspiel auf. Für alle Zwiebelblumen-Gärtner gilt dieser Tage, austreibende Vorfrühlingsboten sicher zu verstecken. Bei dem milden Wetter spitzen die Schneeglöckchen und Krokusse bereits heraus. Gegen den Vorwitz hilft eine Schicht Komposterde.

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