Zufriedene Mitarbeiter sind eine aussterbende Gattung

Zu den aussterbenden Gattungen in Deutschland gehört – neben Luchs, Seeadler und Feldhase – auch der rundum zufriedene Mitarbeiter. Sein Bestand ist auf zwölf Prozent der Arbeitnehmer geschrumpft.

 Martin Wehrle. Foto: privat

Martin Wehrle. Foto: privat

Gut möglich, dass die Gattung Mitarbeiter von den Chefs gejagt und so wenig mit Rückmeldungen gefüttert wird, dass sie an der ausgestreckten Hand verhungert. Ein Drittel der Beschäftigten lässt die Mundwinkel hängen, ist mit seinen Arbeitsbedingungen unzufrieden. Etwa die Hälfte sieht diese Bedingungen nur als durchschnittlich.

Zufriedenheit herrscht in Branchen, wo Mitarbeiter begehrt und gut bezahlt sind: bei Ingenieurs- und Chemiefirmen. Dagegen sinkt die Stimmung mit dem Gehaltsniveau: Niemand fühlt sich so respektlos behandelt, so miserabel geführt wie Geringverdiener. Sie sind die Sklaven der Gegenwart, getreten und geschunden. Auch ihre Gesundheit leidet: Von zehn Mitarbeitern, die ihren Arbeitsplatz negativ sehen, rechnen nur drei damit, dass sie bis zum Rentenalter arbeiten können. Unter den Zufriedenen sind es mehr als doppelt so viele.

Tun Sie alles, Ihre Qualifikation auf einem hohen Niveau zu halten! Besuchen Sie Fortbildungen, lesen Sie Fachzeitschriften, holen Sie zur Not ein Studium nach oder schließen Sie ein Zweitstudium an! Lernen Sie heute das, was die Firma morgen braucht!

Je mehr Sie einem Arbeitgeber zu bieten haben, desto mehr muss ein Arbeitgeber Ihnen bieten - und desto weniger müssen Sie sich bieten lassen.

Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: "Ich arbeite immer noch in einem Irrenhaus", Econ, 14,99 Euro.

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