Haltet die Landschaft sauber!

An dieser Stelle haben wir schon oft die Einzigartigkeit der Kulturlandschaft Mosel herausgestellt. Eine Landschaft, die vor allem durch die Weinberge geprägt ist, eine Landschaft, die von Winzern über Jahrhunderte in mühevoller Arbeit geschaffen wurde. Damit es so bleibt, sind Anstrengungen notwendig.

Es gibt viele staatlich geförderte Programme, die die Winzer dazu bewegen sollen, umweltbewusster zu denken, die Landschaft zu pflegen, Fauna und Flora zu schützen, um die Region auch in Zukunft attraktiv zu halten. EU, Bund und Land geben Zuschüsse, die gerne in Anspruch genommen werden. Alles bestens also? Nein, es gibt einige Missstände, die benannt werden müssen.

Manche Zeitgenossen, darunter auch Winzer, vergessen offenbar, dass sie das Glück haben, in dieser Kultur- und Naturlandschaft zu leben und zu arbeiten. Kürzlich hatte ich das Vergnügen, eine Touristengruppe drei Stunden lang durch Weinberge zu führen und ihnen die Schönheit der Mosel zu zeigen. An manchen Stellen habe ich das Tempo etwas angezogen, in der Hoffnung, dass die Gäste nicht bemerken, wie mancherorts die Landschaft aussieht.

Da lagen stapelweise morsche Weinbergspfähle, einige sogar mit Teer imprägniert, auf Brachflächen, Plastiktüten wurden vom Wind in alle Himmelsrichtungen geweht, an einer Stelle hatte ein Winzer mitten in der Weinbergslandschaft alte Gerätschaften, die langsam vor sich hinrosten, abgestellt. Ein vergammelter Wohnwagen stand am Wegesrand und ein Teil der asphaltierten Strecke - es war der so viel gelobte Mosel-Radweg - war voller Matsch, den ein Winzer mit seinem Schmalspurschlepper dort hinterlassen hatte.

Eine der schönsten Kulturlandschaften der Welt? Aus der Ferne betrachtet auf jeden Fall. Und näher betrachtet? Sicherlich nicht überall. Das muss sich ändern.

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