Weinsommer auf 1200 Metern Höhe

Vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle beklagt, dass es deutscher Wein in Süddeutschland, also Baden-Württemberg und Bayern, schwer hat. Ich hatte das an der Weinkarte eines Hotels im Oberbayern festgemacht. Es rühmt sich seiner Weine, offeriert aber nur österreichische Weiße und Rote.

Dass es Gegenbeispiele gibt, war mir schon damals klar. Nun habe ich etwas Eindrucksvolles gefunden. Und zwar durch einen Moselwinzers, der mich auf eine Veranstaltung aufmerksam gemacht hat. Das Panoramahotel in Oberjoch (Allgäu) steht von Mitte Juli bis zum 20. August im Zeichen des Weinsommers. Auf 1200 Metern Höhe gibt es auch Weine aus südlichen Gefilden, aber auch viele deutsche Gewächse. Am 27. Juli glänzen "Deutsche Sterne - Riesling und Spätburgunder", am 6. August stellt Winzer Roman Niewodniczanski (Wiltingen) Saarweine aus großen Lagen vor. Am 10. August präsentiert der VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) eine Auswahl.

Auch bei der Auftaktveranstaltung "sechs Gänge/zehn Winzer/zwanzig Weine" sind deutsche Erzeuger dabei. Und zwar, wie bei den übrigen Veranstaltungen auch, nicht nur mit ihren Weinen,sondern auch persönlich. Zumindest sei eine Person aus dem Betrieb vor Ort, hat mir die für das Marketing zuständige Mitarbeiterin erzählt. Den Hotelbesitzern sei viel am Wein gelegen, vor allem dem aus Deutschland. Die Veranstaltung finde zum dritten Mal statt. Im ersten Jahr sei sie auf ein Wochenende beschränkt gewesen. Wegen des Erfolges sei sie dann ausgeweitet worden. Viele Gästen reisten speziell wegen des Weinsommers an - zum Beispiel aus dem Raum Stuttgart, wo bekanntlich viel Geld verdient wird. Die Hausgäste bekommen auch einen hohen Rabatt auf die Veranstaltung. Da kann ich nur sagen: Respekt für diese Art von Weinwerbung.

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