Der Alte Fritz und der Wein

Preußens König Friedrich II, genannt „Friedrich der Große“ oder auch „der Alte Fritz“ galt als Exzentriker. Der Regent ließ große Gewächshäuser errichten, um Südfrüche wie etwa die Ananas, anzubauen.

 Winfried Simon

Winfried Simon

Foto: Klaus Kimmling

Das war in der Mitte des 18. Jahrhunderts einzigartig und vor allem teuer. Denn eine solche Frucht hat damals soviel gekostet wie ein Reitpferd - ein teures Prestigeobjekt, das sich nur sehr reiche Menschen leisten konnten.

Etwas weniger exklusiv, aber dennoch ein Novum im kalten Preußen war der Bau eines Weinbergs in der Nähe dieser Gewächshäuser am Klausberg bei Sanssouci. Dieser königliche Weinberg wird wieder rekultiviert. Bis zum Jahr 2019 soll er als Erlebnisweinberg für die Öffentlichkeit fertiggestellt werden - seit 2011 wird dort bereits schon geerntet.

Um weiteres Geld dafür zu sammeln, wird seit sechs Jahren auch ein Königliches Weinfest im Park von Sanssouci gefeiert. Es findet an diesem Wochenende statt und wird wieder viele Weinkenner anlocken. Dabei geht es aber nicht nur um preußischen Wein, sondern das Fest soll vielmehr die Vielfalt des Weines in Deutschland repräsentieren. So kommen aus jedem Weinbaugebiet Repräsentanten nach Berlin.

Von der Mosel ist in diesem Jahr das Weingut Louis Klein aus Traben-Trarbach damit beauftragt, die Preußen von der Qualität der heimischen Reben zu überzeugen. Bei dem Ruf und der Qualität des Mosel-Rieslings dürfte das wohl kaum ein Problem werden. Zum Fest zählen auch Wein-Versteigerungen, Verkostungen und Führungen. Auch eine royale Repräsentin wird dabei sein: die deutsche Weinprinzessin Christina Schneider. Das dürfte gewiss ganz im Sinne des Alten Fritz sein. Was ihn aber bestimmt verwundert hätte: In diesem Jahr wird zum ersten Mal ein französischer Winzer seine Weine in Sanssouci vorstellen.

Wir wünschen gute Sommerreisen.

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