Die Wirrungen der Witterung

Die kalten Nächte der letzten Tage beschäftigen den Autor der Weinkolumne. · Die späten kurzfristigen Frosteinbrüche der vergangenen Wochen haben den Winzern das Leben schwer gemacht. Wenn es nach einer längeren sonnigen Periode nachts wieder friert, dann sterben junge Triebe ab.Manchen Winzern gelang es, mit Heizgebläsen oder mit Bodenfrost-Fackeln die Temperaturen in der Nacht im Wingert knapp über dem Gefrierpunkt zu halten.

 Hans-Peter Linz

Hans-Peter Linz

Foto: Klaus Kimmling

Aber in anderen Lagen hat sich die Ernte massiv verringert.

Eigentlich sollte man, angesichts des Klimawandels mit seinen weltweit steigenden Temperaturen, im Jahr 2017 etwas anderes erwarten als einen Frosteinbruch im April - zumal der März der wärmste seit 1881 war.

Offenbar müssen die Winzer und auch die Landwirte von zunehmenden Wetterwirrungen ausgehen. Wie das Deutsche Weininstitut in Bodenheim bei Mainz mitteilt, haben sich die extremen Wetterereignisse in den vergangenen Jahren gehäuft: 2003 war einer der wärmsten und trockensten Sommer, 2006 fiel die Eisweinernte wegen eines extrem milden Winters komplett aus, 2007 begann wiederum die Rebblüte so früh wie noch nie.

Aber unterm Strich profitieren die Winzer in den nördlichen Regionen Europas von den gestiegenen Durchschnittstemperaturen der vergangenen Jahre. Denn früher bestand eher noch die Gefahr, dass spätreife Rebsorten, wie der in der Region weit verbreitete Riesling, nicht mehr zur optimalen Reife kommen.
Der Blick in die Geschichte zeigt, dass es beim Weinbau leider schon immer ein gewisses Risiko gegeben hat.

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