Ein Jahr der Extreme

Was für ein Weinjahr: Wetterextreme, wie sie bis jetzt in 2016 aufgetreten sind, hat es wohl noch nicht gegeben. Und nun schauen die Winzer gespannt auf das Finale, auf die kommenden Wochen, wenn die Trauben geerntet werden.

Wir erinnern uns: Ab Pfingsten, also ab Mitte Mai bis in den Juli, hat es fast jeden Tag mehr oder weniger stark geregnet. Der Juni brachte es auf insgesamt 25 Regentage. Sogar die Mosel trat über die Ufer. Das war zuletzt 1983 der Fall, als Ende Mai sogar ufernahe Weinberge komplett überflutet wurden. Zur Erinnerung und das ist das Positive: Der Jahrgang 1983 war hervorragend.

Zu viel Feuchtigkeit - das sind ideale Bedingungen für Pilzkrankheiten. Und so war es auch in diesem Jahr. Der Pflanzenschutz war im Sommer die Herausforderung schlechthin. Es gibt Weinberge mit schönen, gesunden Trauben. In anderen wiederum haben Pilzkrankheiten fast die komplette Ernte zerstört.

Jetzt, im Spätsommer, erleben wir wieder ein Wetterextrem. Temperaturen oberhalb der 30-Grad-Marke an vielen Tagen im September bei extremer Trockenheit, das ist außergewöhnlich. Zum Glück können die tief wurzelnden Reben Trockenheit relativ gut vertragen. Allerdings verbrannte die Sonne einzelne Beeren, was zu Ertragseinbußen führen wird.

Positiv: Das heiße und sonnige Wetter der vergangenen Wochen hat die Traubenreife sehr begünstigt. Die ersten Reifemessungen zeigen, dass die derzeitige Entwicklung mit dem Jahr 2015 vergleichbar ist.

Ende kommender Woche wird wohl die Lese der frühen Sorten beginnen. Dann weiß man mehr. Was den Riesling angeht, erübrigt sich zum jetzigen Zeitpunkt jede Spekulation. Ein kräftiger Landregen zur rechten Zeit wäre Gold wert, eine längere Nässeperiode hingegen könnte noch alles vermasseln.

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