Auslese: Wein kaufen, Wein erleben

Wir, die wir mitten in einem Weinanbaugebiet leben, können uns nur schwer vorstellen, dass in Deutschland fast 50 Prozent des Weins in Discountern wie Aldi, Lidl, Netto oder Norma gekauft wird. Und weitere 30 Prozent der Menge deckt der sogenannte Lebensmitteleinzelhandel ab, also Supermärkte wie Edeka, Tengelmann, Globus, Rewe und wie sie alle heißen.

Erstaunlich: Lediglich 15 Prozent des Weins kaufen die Kunden direkt beim Erzeuger. Dieser Anteil dürfte in unserer Region allerdings höher liegen, denn um fast jeder Ecke findet man einen Winzer.
Übrigens hat die Pfalz mit 30 Prozent den mit Abstand höchsten Anteil von Ab-Hof-Kunden. Das hat sie auch ihrer geografischen Lage zu verdanken, denn Großstädte wie Mannheim, Ludwigshafen, Mainz, aber auch Frankfurt, sind nicht weit weg.

Seit einigen Jahren ist in der Statistik auch der Online-Weineinkauf aufgeführt. Was kaum verwundert: Diese Einkaufsmöglichkeit gewinnt stetig an Bedeutung. Im vergangenen Jahr machte der gesamte Weinumsatz in Deutschland über das Internet fünf Prozent aus.
Die meisten Weingüter haben sich längst auf den Trend eingestellt und haben auf ihren Homepages Online-Wein-Shops.

Und es gibt immer mehr Online-Weinhändler. Unternehmen wie belvini.de, vinexus.de, vicampo.de oder wirwinzer.de wetteifern um die Gunst der Kunden, die gerne per Mausklick sich ihren Wein bequem nach Hause liefern lassen wollen. Die Wein-Auswahl im Internet ist grenzenlos.
Allerdings kann der Kunde im Internet keinen Wein probieren. Dafür muss man schon direkt zum Winzer fahren. Und so ein Ausflug ins Weindorf ist erlebnisreicher als ein Ausflug ins Internet.
w.simon@volksfreund.de

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