Literatur trifft Wein

Der 1959er Jahrgang war ein ganz besonderer und galt als "Witwenmacher", weil die Männer nicht mehr aufhören wollten zu trinken. Das ist offenbar eine Wein-Weisheit von der Mosel.

Der 1959er Jahrgang war ein ganz besonderer und galt als "Witwenmacher", weil die Männer nicht mehr aufhören wollten zu trinken. Das ist offenbar eine Wein-Weisheit von der Mosel. Und die Antwort auf die Frage: 1975er oder 1976er? muss lauten: 1975er - denn der Jahrgang vor dem Jahrhundertsommer 1976 war wohl viel filligraner und besser und gilt als Insider-Tipp.
Mit solchen hintergründigen Informationen ist der Roman von Annette Köwerich "Briefe von Ophelia und Jan" gespickt. Wein und Literatur - das passt eigentlich immer zusammen, denn wer trinkt nicht gerne ein Glas Wein, während er ein gutes Buch liest? Und wenn es in dem Buch dann auch um Wein geht, umso besser.
Annette Köwerich ist vom Fach - und vom gleichnamigen Weingut in Leiwen. Es ist nicht ihr erstes Buch, denn sie hat schon mehrmals die moselanische Kulturlandschaft beschrieben. In ihrem aktuellen Werk "Briefe von Ophelia und Jan" geht es um den intensiven E-Mail-Verkehr der Moselanerin Ophelia, die ein kleines Bed & Breakfast in dem fiktiven Moselort Sommerath betreibt, und dem Redakteur Jan aus Münster. Eigentlich war Jan auf der Suche nach einem besonderen Jahrgang, dem eben genannten 1959er - und macht so Bekanntschaft mit Ophelia. Das Ergebnis: Über 160 Seiten E-Mail-Verkehr und die wage Aussicht, dass Ophelia Jan endlich "in echt" treffen wird Die beiden so gegensätzlichen Charaktere lernen sich immer mehr kennen, tauschen ihre Weltansichten miteinander aus. Ophelia erzählt vom Leben an der Mosel, von ihren urigen Nachbarn und natürlich vom Moselwein. So lernt der Westfale die Besonderheiten des Weins kennen - und Ophelia blickt auch einmal über den Tellerrand. Der Leser kann sich an einer amüsanten Beziehungsgeschichte erfreuen und jede Menge über Wein lernen.

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