Glaube im Alltag

Konkrete Hilfe Brot statt Böller", an diese Kampagne der Evangelischen Kirche muss ich denken, wenn Silvester naht. Ich möchte niemandem das Silvesterfeuerwerk vermiesen, aber ich frage mich, ob es nötig ist, dass es aus allen Ecken kracht und knallt.

Der Slogan "Brot statt Böller" lenkt den Blick von dem persönlichen Vergnügen weg zu den Menschen der Weltgemeinschaft, denen das tägliche Brot fehlt. Auch bei uns sind immer mehr Menschen arm, leben immer mehr Kinder in Armut. Aber Kindern in den armen Ländern fehlt es am Lebensnotwendigen, wie einer täglichen Mahlzeit. Eine Kollegin, die Hilfsprojekte in Touros in Nordostbrasilien anregt und begleitet, berichtete, dass sie bei einem Besuch von Kindern gefragt wurde, ob in ihrem Land die Leute jeden Tag essen. "Ja, sie essen sogar dreimal am Tag", lautete ihre Antwort. Das konnten sie nicht begreifen, denn für sie war die Mahlzeit in der Schule, die durch Spenden erbaut worden war, die einzige Mahlzeit am Tag. Wenn ich an solche Not denke, verzichte ich darauf, Raketen und Knaller zu kaufen. Es erscheint mir sinnvoller, das Geld zu spenden, zum Beispiel für Projekte von "Brot für die Welt", So trage ich dazu bei, dass Menschen sich freuen, weil sie Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Wer seinen Lebensunterhalt selbst verdient und die Familie ernähren kann, blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und ist von einer Freude erfüllt, die nicht so schnell "verraucht." kie Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin, Saarburg. Saarburg@ekkt.de

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