Film Ab - Die Kinokolumne: "World War Z"

Er kam aus Haiti, siedelte während der amerikanischen Besatzung zwischen 1915 und 1934 heimlich in die USA über und ist heute aus der Populärkultur rund um den Globus nicht mehr wegzudenken: der Zombie. Egal ob in Literatur, Comic, Computerspiel, Film oder als politischer Protest im ganz realen Leben - überall schlurft einem die grausig entstellte Gestalt entgegen.

 Gerry Lane (Brad Pitt) will seine Tochter Rachel (Abigail Hargrove) retten. Foto: Paramount Pictures

Gerry Lane (Brad Pitt) will seine Tochter Rachel (Abigail Hargrove) retten. Foto: Paramount Pictures

Ursprünglich ein verfluchter Scheintoter, der von seinem Meister durch Magie als Arbeitssklave missbraucht wird, verkörpert der Zombie heute meist einen Untoten, von dem eine Bedrohung für die Menschheit ausgeht.

Seit Danny Boyle das beinahe schon zu Grabe getragene Genre 2002 mit "28 Days Later" wiederbelebte, hielt ein neuer Aspekt Einzug in den Zombiefilm: Geschwindigkeit. In Boyles Low-Budget-Produktion waren die Untoten plötzlich pfeilschnell. Marc Forsters "World War Z" greift diesen Ansatz geschickt auf. Schon die Exposition seines 3-D-Spektakels ist extrem verkürzt. In nicht einmal fünf Minuten bricht die Welt für die New Yorker Familie Lane zusammen, als auf dem Weg zu Schule und Arbeit eine Epidemie um sich greift und die Straßenschluchten mit immer neuen Wellen aus Zombies förmlich überschwemmt. Gerry Lane (Brad Pitt), seiner Frau Karin (Mireille Enos) und den beiden Töchtern Constance (Sterling Jerins) und Rachel (Abigail Hargrove) gelingt die Flucht.

Gerry gibt dabei bereits das Motto des Films vor: "Bewegung ist Leben." Als ehemaliger Sonderermittler der Vereinten Nationen macht sich der Familienvater fortan auf die Suche nach Patient 0, der die Epidemie ausgelöst hat. Seine Hatz führt ihn von Südkorea über Israel bis nach Wales. Der deutsch-schweizerische Regisseur Forster hält Tempo und Spannung hoch, die 3-D-Effekte sitzen. Da sieht ihm das Publikum die eine oder andere Ungereimtheit im Drehbuch gerne nach. Viel Zeit, sich darüber aufzuregen, bleibt sowieso nicht. Falk Straub

Der Film läuft im Cinemaxx in Trier sowie in den Kinos in Bitburg, Bernkastel-Kues und Daun.

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