Eifel- Einsichten

Seien Sie ganz Ihnen selbst

Das war knapp. Noch knapper als sonst. Ich muss mich deshalb auch noch mal kurz russelen und erkubbern. Weil: Diese Woche dachte ich dann doch zum ichweißnichtwievielten Mal, aber voll ernst: Junge, das war's Jetz biste durch, keine Kolumne. Kein Saft. Nix. Null.
Aber dann, aber dann: die Leser. Die Ar ... äh, Poporettungsbrigade hat mir doch wieder ein Päckchen schöner Geschichten geschickt.
Und sogar passend zur Jahreszeit, dem Herbst, beziehungsweise: Herrest oder Heerest, wie der Eifeler ja die schönste aller Jahreszeiten nennt, weil sie doch meist so angenehm unaufdringlich-unterkühlt, aber trotzdem auch sonnig und herbstblätterwaldfarbenfroh daherkommt.
Genauer: Zum Herbstmarkt. Diese Woche war ja auch wieder Mantelsonntag in Prüm, Millijuenen mäanderten durch die Stadt, als gäb's kein Morgen und wenn, dann hätten morgen aber die Geschäfte zu, sie knubbelten sich sonder Zahl und voller Kauflaune in den Straßen und Läden. Und ich dachte: Der Mantelsonntag heißt nicht Mantelsonntag, weil man sich da den Wintermantel kauft, sondern weil einen die Massen dann so wärmend und im-Weg-stehend ummanteln. Auf dem Herbstmarkt in Prüm jedenfalls, so erzählt es mir Ursula Thölkes aus Dackscheid, dackelte auch mal eine Frau aus ihrem Dorf von Stand zu Stand. Sie brauchte ein Küchensieb. Und ein Sieb, das heißt in der Eifel bekanntlich "en Sei". Wenn man aber nur Eifeldeutsch kennt, weiß man nicht, wie das in der Hochsprache heißt. Und so parkte nun die Dackscheiderin vor einem Marktstand mit allerlei Küchenutensilien. Von oben baumelten diverse Siebe der Kundin entgegen. Sie gab ihr Bestes, als sie in beinah perfektem Hochdeutsch fragte: "Und was kosten die ... Säuen da oben?" Fast richtig!
So, äh, sei es. Et jit net jerannt.

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